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21. Preisverleihung im Projekt „Jugend und Wirtschaft“

17.09.2021Artikel
Christian Jung
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Finanzbildung ist Schlüssel zum Verständnis unserer Welt

Es war keine Preisverleihung mit riesigem Publikum vor Ort – das ließen die coronabedingten Umstände noch nicht wieder zu. Der Freude im Orchideensaal des Frankfurter Palmgartens tat das am vergangenen Mittwoch aber keinen Abbruch, als die Preisträgerinnen und Preisträger von „Jugend und Wirtschaft“, dem gemeinsamen Schülerwettbewerb von Bankenverband und F.A.Z. zur ökonomischen Bildung, zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern mit einer festlichen Veranstaltung persönlich gewürdigt wurden. 

Bankenpräsident und Deutsche Bank-Chef Christian Sewing, Karl-Dietrich Seikel, Vorsitzender des Kuratoriums der FAZIT-Stiftung, und F.A.Z.-Herausgeber Gerald Braunberger zeichneten die Preisträger aus. Mairead McGuinness, Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion in der Europäischen Kommission, gratulierte mit einer Videobotschaft, in der sie die Bedeutung der Finanzbildung für junge Menschen hervorhob.

Hier finden Sie die Aufzeichnung der Preisverleihung Jugend und Wirtschaft

EU-Kommissarin McGuiness gratuliert 

Denn das ist das Besondere an diesem inzwischen zum 21. Mal durchgeführten Projekt: Oberstufenschülerinnen und -schüler arbeiten ein Jahr lang mit dem Wirtschaftsteil der F.A.Z., recherchieren und schreiben Artikel, und lernen dabei selbst ganz viel über Wirtschaft und Finanzen. Solche Kenntnisse, unterstrich McGuiness in ihrer Botschaft, seien zentral dafür, dass Verbraucher und Verbraucherinnen in jeder Phase ihres Lebens richtige Konsum- und Finanzentscheidungen treffen könnten. Sie lobte das Projekt als gelungenes Beispiel dafür, wie junge Menschen für Wirtschaft interessiert werden könnten, und gratulierte allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen für ihre herausragenden Leistungen. 

Berechtigtes Lob für die Preisträgerinnen und Preisträger 

Diese Leistungen würdigte auch Christian Sewing in seiner anschließenden Festrede. An die jungen Menschen gewandt, sagte er: „Sie haben in Ihren Artikeln hervorragend informiert, inspiriert und auch mal unterhalten. Also alles geliefert, was guten Journalismus ausmacht. Darauf können Sie stolz sein.“ Das Projekt mache „die Wirtschaft lebendig, und genau das braucht die Wirtschaft“. Er hoffe, so Sewing weiter, dass „Jugend und Wirtschaft“ die Schüler für ökonomische Themen begeistert habe. „Die Welt ist ohne Wirtschaftswissen nicht mehr zu begreifen.“

So könnten auch Wählerinnen und Wähler kein ausgewogenes Urteil über die Parteien und ihre Programme treffen, wenn sie wirtschaftliche Zusammenhänge nicht hinreichend verstünden. „Viele politische Entscheidungen“, so Sewing, „haben einen mittel- oder unmittelbaren ökonomischen Hintergrund. Ob es um die Bekämpfung des Klimawandels und den damit verbundenen notwendigen Umbau unserer Wirtschaft geht, ob um die Überalterung unserer Gesellschaft und die Frage, was dies für die Alterssicherung und die Arbeitsmärkte bedeutet, oder um die Digitalisierung und ihr gigantisches Potenzial – überall steckt Wirtschaft drin.“ Die notwenige Urteilskraft zu diesen Fragen zu vermitteln, sei eine wichtige Aufgabe der Schule und dort nicht zuletzt der ökonomischen Bildung. „Schule und Bildung sind der Schlüssel für die Teilhabe der jeweils nächsten Generation an Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Und sie sind auch der Schlüssel für die berufliche Existenz“, unterstrich Sewing. „Deshalb ist es dem Bankenverband und den privaten Banken ein großes Anliegen, dass ökonomische Bildung und Finanzbildung in den Schulen stärker unterrichtet und fest verankert werden.“

Interessante Themen – und schöne Preise

Trotz mancher Widrigkeiten infolge der Corona-Pandemie haben es die jungen Nachwuchsredakteure auch in diesem Projektjahr wieder geschafft, interessante Themen für ihre Beiträge zu finden und umzusetzen. Ob es dabei um ein Unternehmen aus Hessen ging, das Häuser herstellt, die sich mit der Sonne um die eigene Achse drehen – und damit nicht nur Energie sparen, sondern auch ein besonderes Licht- und Wohnerlebnis bieten, oder ob vom saarländischen Weltmarktführer für Kirchensitzbankpolster berichtet wurde, der mit seinen Produkten auch die Kathedrale Notre-Dame in Paris beliefert, immer gelang es den Autorinnen und Autoren, interessante Wirtschaftsinformationen mit dem nötigen Schuss Unterhaltung zu präsentieren.

Die Preise für die besten Artikel gingen in diesem Jahr an Charline Sachau vom Gymnasium Ohmoor in Hamburg, Milena Kamp vom Mallinckrodt-Gymnasium in Dortmund und an Liam Schäpers vom Hans-Böckler-Berufskolleg in Münster. Schulpreise gingen an das Parler Gymnasium in Schwäbisch Gmünd, das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium in Gießen und das Hans-Böckler-Berufskolleg in Münster. Die ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler erhielten je ein iPad mit einem digitalen Jahresabonnement der F.A.Z. Die Schulpreise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert.

Insgesamt 866 Schülerinnen und Schüler sowie 57 Lehrerinnen und Lehrer von 50 Schulen haben im vergangenen Schuljahr am Projekt teilgenommen. Die besten Beiträge erschienen im Wirtschaftsteil der F.A.Z., die 16 Mal im Jahr die Sonderseite „Jugend und Wirtschaft“ im Blatt hat. Seit Beginn des Projekts haben insgesamt über 25.000 Schülerinnen und Schüler daran teilgenommen.