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Aktien

30.11.2018Artikel
Kathleen Altmann
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Eine Aktie verbrieft einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft (AG) oder Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Der Aktionär wird somit Mitinhaber eines Unternehmens, das sich durch die Ausgabe von Aktien Eigenkapital beschafft.

Rechte

Mit einer Aktie sind bestimmte Rechte verbunden, die durch das Aktiengesetz geschützt sind. Dies sind vor allem Vermögensrechte wie der Anspruch auf Gewinnausschüttung (Dividende) sowie Bezugsrechte bei Kapitalerhöhungen. Zudem ist der Aktionär berechtigt, in der Hauptversammlung des Unternehmens Auskünfte über die Geschäftsentwicklung zu verlangen sowie an Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen (Stimmrecht). Diese Rechte kann er selbst wahrnehmen oder durch das Vollmachtstimmrecht auf Bevollmächtigte übertragen. Bei Vorzugsaktien ist das Stimmrecht regelmäßig ausgeschlossen, dafür wird im Gegenzug meist eine höhere Dividende gezahlt.

Risiken

Eine Investition in Aktien zählt zu den chancen-, aber auch risikoreicheren Formen der Geldanlage. Zum einen schwankt der Kurs an der Börse mitunter beträchtlich. Anleger sollten Zeit und auch eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen, um Kursschwankungen an der Börse aussitzen zu können. Zum anderen ist auch die Dividende nicht garantiert, diese kann geringer ausfallen als erwartet oder in schlechten Geschäftsjahren ganz ausgesetzt werden. Und es kann auch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass eine Aktiengesellschaft insolvent wird – als Mitinhaber trägt der Aktionär das unternehmerische Risiko, kann also nicht davon ausgehen, das eingesetzte Kapital zurückzuerhalten.

Kennzahlen

Mit einem ausgewogenen Aktiendepot, das Papiere verschiedener Unternehmen unterschiedlicher Branchen enthält, können Risiken gestreut werden. Für eine erfolgreiche Aktienanlage sind der richtige Zeitpunkt des Ein- und Ausstiegs entscheidend. Es gibt eine Reihe von Analysemethoden, die versuchen, einen „angemessenen“ Preis einer Aktie zu ermitteln, um auf diese Weise den besten Einstiegs- beziehungsweise Ausstiegszeitpunkt zu finden. Dabei versucht man, möglichst viele Faktoren, die den Aktienkurs sowie die Marktentwicklung beeinflussen, zu berücksichtigen. Für den Anleger sind das Kurs-Gewinn-Verhältnis und auch die Dividendenrendite wichtige Kennzahlen für die Auswahl der Aktien.

Zehn goldene Regeln für eine erfolgreiche Aktienanlage

  1. Nur Geld in Aktien anlegen, das langfristig investiert werden kann. Wer Geld investiert, das er kurzfristig wieder benötigt, geht ein großes Risiko ein. Die Erfahrung zeigt, dass Aktienanlagen auf lange Sicht überdurchschnittliche Renditechancen bieten. Kurzfristig muss der Anleger mit starken Wertschwankungen rechnen.
  2. Aktienanlagen breit streuen. Nur auf die Aktien eines Unternehmens zu setzen, ist zu riskant. Besser: das Geld auf Aktien verschiedener Wirtschaftszweige und Märkte verteilen. So wird das Verlustrisiko gemindert.
  3. Auf Kosten achten. Für Kauf und Verkauf von Aktien entstehen Kosten. Üblich sind bis zu ein Prozent des Aktienwertes. Für „kleine“ Kaufaufträge gelten meist Mindestgebühren. Betragen diese zum Beispiel 30 Euro pro Transaktion, macht es wenig Sinn, für 300 Euro Aktien zu kaufen. Außerdem sollten Anleger die Depotkosten vergleichen.
  4. Aktienfonds für Kleinanleger. Für kleinere Anlagebeträge sind Aktienfonds besser geeignet als Einzelaktien. Zudem kann man in Aktienfonds regelmäßig sparen: Schon mit beispielsweise 50 Euro monatlich lässt sich so breit gestreut in Aktien investieren.
  5. Die Abgeltungsteuer berücksichtigen. Auf Veräußerungsgewinne von Aktien, die nach 2008 erworben wurden, fällt beim Verkauf grundsätzlich Abgeltungsteuer an. Wurden die Aktien vor dem 1.1.2009 erworben, sind Kursgewinne dagegen steuerfrei.
  6. Keine Aktien auf Kredit kaufen. Derzeit sind nicht nur die Sparzinsen niedrig, sondern auch die Kreditzinsen. Anleger sollten sich dadurch jedoch nicht dazu verleiten lassen, Aktien auf Kredit zu kaufen. Fallen wider Erwartens die Kurse und geht die Spekulation schief, ist der finanzielle Schaden groß.
  7. Persönliche Risikobereitschaft nüchtern abwägen. Als Substanzwerte mit Inflationsschutz gehören Aktien in jedes breit gestreute Depot. Dabei sollte sich der Aktienanteil am Vermögen nach den individuellen Lebensumständen und der persönlichen Risikomentalität richten. Die Faustregel „Aktienanteil gleich 100 minus Lebensalter“ gilt nicht immer.
  8. „Hin und her macht Taschen leer.“ Gute Aktien ruhig liegen lassen. Nicht ständig von tagesaktuellen Nachrichten beirren lassen. Wer hektisch auf jede Meldung reagiert und ständig Aktien kauft und verkauft, erzielt oft nicht den gewünschten Gewinn, wohl aber hohe Kosten.
  9. Es gibt keine todsicheren Tipps. Aktiensparer sollten sich regelmäßig informieren. Doch Vorsicht vor angeblich sicheren Aktientipps, zumal wenn sie per E-Mail oder Telefon angepriesen werden. Niemand kann die Zukunft vorhersehen. Nutzen Sie die Beratungsangebote Ihrer Bank.
  10. Nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne. Nach einem guten Kursverlauf sollte man Aktien auch mal verkaufen, um Gewinne zu sichern. Hat sich beispielsweise der Kurs einer Aktie verdoppelt, kann es nicht schaden, die Hälfte des Bestandes zu verkaufen.