
Der Bankenbrief – wir liefern kompakt und kompetent die wichtigsten Finanz-Nachrichten des Tages. Mit dem Bankenbrief bekommen Sie werktäglich am späten Nachmittag eine Auswahl tagesaktueller Online-Nachrichten aus der Finanz- und Bankenwelt. Tausende Nutzer schätzen diesen kostenlosen Service des Bankenverbandes und nutzen ihn für ihre Arbeit.
Bankenbrief - Ausgabe 2021-96
21. Mai 2021
Liebe Leserinnen und Leser, Das Thema Scholz: US-Vorschlag für Mindeststeuer ist der DurchbruchDeutschland und Frankreich haben den US-Vorschlag einer globalen Mindeststeuer von wenigstens 15 Prozent für Großunternehmen begrüßt. "Das ist wirklich ein Durchbruch", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz heute in Lissabon vor Beginn der dortigen Beratungen der Eurogruppe. "Es ist mehr als realistisch, dass in der Frage der Mindestbesteuerung von großen Konzernen eine internationale Verständigung gelingt", sagte er. Er rechne mit einer Einigung noch in diesem Sommer. Die US-Regierung unter Führung von Präsident Joe Biden hatte den Steuersatz von wenigstens 15 Prozent bei Verhandlungen im Rahmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgeschlagen. Der Plan sei "eine Untergrenze, und die Diskussionen sollten fortgesetzt werden, um ehrgeizig zu sein und den Steuersatz zu erhöhen", hieß es. Unter Federführung der OECD streben knapp 140 Länder eine Steuerreform mit zwei Säulen an, einer globalen Mindeststeuer und eine neue Form der Besteuerung von digitalen Dienstleistungen. Für international tätige Unternehmen soll sich die Flucht in Niedrigsteuerländer nicht mehr lohnen. Die Kritik zielt auch auf die im Internet tätigen Konzerne, die kaum Abgaben in den von ihnen bedienten Märkten zahlen. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte zuvor sämtliche Reformbestrebungen, die in diese Richtung gehen, blockiert. "Ein Steuersenkungswettbewerb, bei dem am Ende ein Ergebnis raus kommt, bei dem niemand mehr in der Lage ist, die öffentlichen Ausgaben zu finanzieren, kann nicht gut ausgehen", betonte Scholz. Auch Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire erklärte, 15 Prozent könne ein guter Kompromiss sein. Die Zeit dränge. Wichtig sei, dass es zusätzlich zur Mindeststeuer für Konzerne ein neues Rahmenwerk zur Besteuerung digitaler Dienstleistungen gebe. Eine Einigung müsse spätestens beim Treffen der G20-Finanzminister im Juli in Venedig erreicht werden. |
Meldungen US-Notenbank kündigt Debatte über Digitalwährungen anDie US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will noch in diesem Sommer die Diskussion über Digitalwährungen mit einem eigenen Diskussionspapier anstoßen. Dies sagte Notenbank-Chef Jerome Powell in einer sonst für die Fed nicht üblichen Videobotschaft. In dem Papier wollen die Währungshüter die Vor- und Nachteile aufzeigen, die mit der Schaffung einer Zentralbank-Digitalwährung einhergehen. Die Öffentlichkeit könne dann dazu Stellung nehmen. Powell betonte, die Einführung berge Risiken für die Nutzer und das Finanzsystem. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, dass Kryptowährungen für Zahlungen nicht geeignet seien, da sie starken Schwankungen unterliegen. Bundesbank sieht deutsche Wirtschaft auf WachstumskursNach dem Konjunktureinbruch am Jahresanfang geht die Deutsche Bundesbank von einer baldigen Erholung der deutschen Wirtschaft aus. "Die Wirtschaftsleistung dürfte im zweiten Quartal 2021 wieder deutlich zulegen", hieß es in ihrem heute veröffentlichten Monatsbericht. Bei schnellen Impffortschritten in der Corona-Pandemie sei mit Lockerungen der Beschränkungen in den kommenden Monaten zu rechnen. Bereits im Herbst könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sein Vorkrisenniveau wieder überschreiten, hieß es. Im ersten Quartal 2021 war das BIP gegenüber dem Vorquartal um 1,7 Prozent gesunken. Bundestag beschließt nach Wirecard-Skandal ReformgesetzDer Bundestag hat als Reaktion auf den Wirecard-Skandal Reformen für die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und das Wirtschaftsprüferwesen gebilligt. Das Parlament beschloss das Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG). Es setzt nach dem Vorschlag von Finanzminister Olaf Scholz Maßnahmen zur Stärkung der Bilanzkontrolle und Finanzmarktaufsicht um. Die BaFin wird mehr Kompetenzen und Durchgriffsrechte gegenüber Unternehmen erhalten. Das gilt für Durchsuchungen, aber auch für Verdachtsprüfungen. Auch soll sie im Rahmen der Bilanzkontrolle Auskunftsrechte gegen Dritte erhalten und die Öffentlichkeit früher über ihr Vorgehen informieren können. Vorgesehen sind auch strengere Regeln für die Abschlussprüfung Grenke veröffentlicht testierten GeschäftsberichtDer Leasingspezialist Grenke hat heute seinen Geschäftsbericht 2020 vorgelegt und sieht damit die Vorwürfe der Bilanzfälschung widerlegt. Durch das Testat des Konzernabschlusses seien Substanz und Nachhaltigkeit des Geschäfts zweifelsfrei belegt, erklärte Finanzvorstand Sebastian Hirsch. Die vorläufigen Zahlen hatte das Unternehmen am 30. April veröffentlicht. Wegen des verspäteten Jahresabschlusses musste die Gesellschaft den SDax verlassen. Die Zahlen fürs erste Quartal stellte der Vorstand für den 31. Mai in Aussicht, die Hauptversammlung ist für den 29. Juli geplant. Mit der Einladung zur Aktionärsversammlung soll auch der Abschlussprüfer für das laufende Geschäftsjahr 2021 bekanntgegeben werden. Unternehmensstimmung in der Eurozone hellt sich deutlich aufDie weiteren Lockerungen der Pandemie-Maßnahmen haben die Unternehmensstimmung in der Eurozone im Mai deutlich verbessert. Der Einkaufsmanagerindex des Marktforschungsinstituts IHS Markit stieg gegenüber dem Vormonat um 3,1 Punkte auf 56,9 Punkte. Das teilte Markit heute mit. Dies ist der höchste Stand seit Februar 2018. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 55,1 Punkte gerechnet. Ab 50 Punkten signalisiert die Kennzahl Wirtschaftswachstum. Deutlich verbessert hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor. Ein wenig eingetrübt hat sie sich hingegen in der Industrie, vor allem wegen verlängerter Lieferzeiten. Für den Urlaub und zu Hause: Das müssen Sie über Kredit- und Debitkarten wissen!
|
Die Köpfe EZB-Ratsmitglied Rehn spricht sich für Inflationsziel von exakt 2 Prozent ausDas finnische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Olli Rehn, hat sich für ein Inflationsziel der Zentralbank von glatt 2 Prozent ausgesprochen. Auf Abweichungen sollte die EZB dann dynamisch reagieren. "Ich würde es wichtig finden, dass unser Preisstabilitätsziel von der Öffentlichkeit als 'symmetrisch 2 Prozent' und nicht als 'unter 2 Prozent' verstanden wird", sagte er heute beim 13. European SSM Round Table. Bei der derzeit laufenden Strategieüberprüfung der Notenbank laute eine der Schlüsselfragen, wie die Inflationserwartungen wirksam eingebunden werden können. Unter, aber nahe 2 Prozent – so lautet das Inflationsziel der EZB, das sie seit Jahren verfehlt. Wirecard-Insolvenzverwalter Jaffé will Aktionäre zur Kasse bittenDer Insolvenzverwalter des zusammengebrochenen Zahlungsdienstleisters Wirecard, Michael Jaffé, will von den Anteilseignern des ehemaligen Dax-Unternehmens rund 47 Millionen Euro an Dividenden zurückfordern. Das geht Insidern zufolge aus dem neuesten Sachstandsbericht des Insolvenzverwalters hervor, der dem Amtsgericht München vorliegt. Jaffé wolle die Geschäftsberichte für die Jahre 2017 und 2018 für nichtig erklären lassen, weil ein großer Teil der Umsätze und Gewinne nicht real gewesen seien und somit die Ausschüttungen an die Aktionäre keinerlei Grundlage gehabt hätten. Die Aufregung unter den Aktionären versuchte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) mit dem Hinweis auf das Aktiengesetz zu dämpfen, in dem geregelt sei, dass Anteilseigner Gewinnanteile nur dann zurückzahlen müssen, "wenn sie wussten oder infolge von Fahrlässigkeit nicht wussten, dass sie zum Bezug nicht berechtigt waren". Union-Investment-Managerin Annecke kritisiert Vergütungen bei Deutscher BankKritik an der Vergütung des Vorstands der Deutschen Bank hat die für die Analyse europäischer Banken zuständige Fondsmanagerin bei Union Investment, Alexandra Annecke, geübt. Das Institut sei unter der Führung von Vorstandschef Christian Sewing stabiler und wettbewerbsfähiger geworden. In der Pandemie habe es sich gut geschlagen. Es gebe aber ein eklatantes Missverhältnis zwischen Boni und Dividenden. Auch der Vorstand des Geldhauses werde im Vergleich zu anderen europäischen Banken überdurchschnittlich entlohnt. |
Der Tweet des Tages Für den Urlaub und zu Hause: Kredit- und Debitkarten. Wichtig – vor allem für den Urlaub: Kenne Deine Kreditkarten-#PIN! Was sind die Unterschiede zwischen #Kreditkarte und #girocard? Und welche Kreditkartenarten gibt es eigentlich? Mehr dazu steht hier: go.bdb.de/fzyP7 #kontaktlos #Bezahlen |
Am Vortag meistgeklickt Fondsbranche feiert besten Jahresstart seit 2015Die deutschen Fondsgesellschaften haben im ersten Quartal fast 60 Milliarden Euro von Anlegern eingesammelt. Das war so viel wie seit sechs Jahren nicht mehr, wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) heute mitteilte. Gefragt waren vor allem Spezialfonds und Aktienfonds. Dem Verband zufolge verwaltete die deutsche Fondsbranche Ende März ein Vermögen von vier Billionen Euro. Davon entfielen 254 Milliarden Euro auf Fonds, die nach ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien investieren. Diese Geldanlage wird immer beliebter. |
Was die nächsten Tage wichtig wird Die Wirtschafts- und Finanzminister der Eurogruppe setzen am Samstag ihre Beratungen fort. Teilnehmen wird u.a. auch EZB-Vizepräsident Luis de Guindos. – Am Feiertag Pfingstmontag sind verschiedene Börsen in Europa geschlossen, darunter in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norwegen. – Die EU-Staats- und Regierungschefs treffen sich am Montag zu einem Sondergipfel (bis 25. Mai). Themen sind die Koordinierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie, die Beziehungen zu Russland und Großbritannien sowie der Klimaschutz. – Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am Dienstag die zweite Berechnung des Bruttoinlandsprodukts Deutschlands für das erste Quartal. – Das Ifo Institut stellt am Dienstag seinen Geschäftsklima-Index für Mai vor. – In den USA sollen Daten zum Verbrauchervertrauen im Mai Aufschluss über den weiteren Konjunkturverlauf geben. – Die Bank Julius Bär stellt auf einer Online-Pk ihren Finanzmarktausblick 2021 vor. – Eine Online-Pk in Berlin befasst sich am Dienstag mit dem Thema "Hybride Bedrohungen, Cyberangriffe und Desinformation: Wie sicher ist die Bundestagswahl?" u.a. mit Georg Thiel, Bundeswahlleiter und Präsident des Statistischen Bundesamts (Destatis) und Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). |
Der Nachschlag 7 Tipps gegen nervige VielrednerSicher haben Sie schon erlebt, wie Ihr Partner, Freund oder Stammkunde nicht aufhört ohne Punkt und Komma zu erzählen: vom Urlaub, von Problemen oder neuen Erwerbungen. Gleich, wer es ist, Schwätzer gehen den anderen gehörig auf die Nerven. Sie sagen mit vielen Worten wenig oder wiederholen stets das Gleiche. Diese Vielredner zum Schweigen zu bringen, dazu gehört schon einiges Geschick, weiß Kommunikationsexpertin Isabel García. Sie empfiehlt folgende 7 Tricks, wie Sie Schwätzer höflich und elegant ausbremsen, die Sie hier lesen: |