Gender-Pay-Gap
In Deutschland erhalten Frauen und Männer für ihre Arbeit oft nicht die gleiche Bezahlung. Diesen Einkommens-Unterschied
zwischen den Geschlechtern nennt man Gender-Pay-Gap. Er wird bemessen am Bruttostundenlohn aller erwerbstätigen
Männer und Frauen und gibt den Verdienstunterschied pro Stunde an. Hierbei unterscheidet zwischen dem unbereinigten
und dem bereinigten Gender-Pay-Gap.
Unbereinigter Gender-Pay-Gap
Der unbereinigte Gender-Pay-Gap ist die Differenz zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten von Frauen und Männern in Prozent.
Dabei werden die Gründe für die Verdienstunterschiede nicht berücksichtigt, sondern nur die Bruttostundeneinkommen
ins Verhältnis zueinander gestellt. Das bedeutet, dass nicht enthalten ist, wenn zum Beispiel Frauen durch die Ausübung
schlechter bezahlter Berufe weniger Einkommen haben oder durch niedrigere Karrierestufen oder Berufsqualifikationen.
2022 lag der unbereinigte Gender Gap in Deutschland bei 39 Prozent. Das bedeutet, dass Frauen nach dieser Berechnung 2022
durchschnittlich 39 Prozent weniger pro Stunde verdient haben als Männer (Bruttoeinkommen).
Bereinigter Gender-Pay-Gap
Hier werden strukturelle Gründe berücksichtigt, also zum Beispiel unterschiedliche Berufe und Arbeitszeit, unterschiedliche
Berufsqualifikationen und dass Frauen seltener in Führungspositionen zu finden sind. Allerdings werden Erwerbsunterbrechungen
hier auch nicht einberechnet.
Der bereinigte Gender-Pay-Gap lag 2022 in Deutschland bei 7 Prozent. Das bedeutet, dass Frauen durchschnittlich 7 Prozent
weniger pro Stunde verdient haben als Männer (Bruttoeinkommen).