Die von der Deutschen Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) veröffentlichten Einschätzungen zur Ertragslage und Widerstandsfähigkeit der kleinen und mittelgroßen Banken (Less Significant Institutions, LSI) belegen die robuste Verfassung der Kreditinstitute in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass die rund 1.200 einbezogenen Institute für mögliche Stresssituationen gut gewappnet sind. Die Kapitalisierung der Institute bleibt auf hohem Ni-veau und übertrifft die Mindestanforderungen noch sehr deutlich.
Das dem Test zugrunde gelegte Stressszenario wurde europaweit vorgegeben. Es werden ein starker Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten sowie erhebliche Turbulenzen an den Märkten angenommen. Hervorzuheben ist, dass das Stressszenario im Vergleich zum LSI-Stresstest 2022 deutlich stärker ausgeprägt ist.
Auf Basis dieser Stresstestergebnisse wird die Aufsicht die institutsindividuelle Eigenmittelempfehlung festlegen, die von den Instituten perspektivisch einzuhalten ist. Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Abschwächung spricht sich die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) dafür aus, dass die Auf-sicht bei dieser Festlegung mit Bedacht vorgeht, um die Kreditvergabemöglichkeiten nicht ohne Not-wendigkeit zu beeinträchtigen. Dies gilt umso dringlicher angesichts des weiteren Bestehens des anti-zyklischen Kapitalpuffers und des sektoralen Systemrisikopuffers für Wohnimmobilienfinanzierungen, deren aufsichtliche Rechtfertigung angesichts der Situation auf dem Immobilienmarkt überholt ist.
Es bleibt das Ziel der DK, den Erhebungsaufwand bei künftigen Umfragen, insbesondere für kleine und mittelgroße Institute, im konstruktiven Austausch mit der Aufsicht weiter zu reduzieren und dabei aber gleichwohl die sachgerechte Abbildung der Risiken im Blick zu behalten. Die gute Zusammenarbeit zwischen kreditwirtschaftlichen Verbänden und Aufsichtsbehörden kann Vorbild für die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene sein.