In einer Welt, die von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und globalen Herausforderungen geprägt ist, spielen Finanzinstitute eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft. Gerade in Deutschland hat die girocard als Debitkarte der deutschen Banken und Sparkassen sowie als nationales Bezahlsystem eine zentrale Bedeutung für den Zahlungsverkehr. Sie trägt damit auch zur Stabilität und Effizienz der deutschen Wirtschaft bei.
Die girocard hat sich im Laufe der Jahre zu einem unverzichtbaren Instrument des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Deutschland entwickelt. Durch kontinuierliche Innovationen und Anpassungen an die sich verändernden Bedürfnisse der Verbraucher:innen und des Handels hat sie sich als sichere, zuverlässige und kosteneffiziente Zahlungsmethode etabliert. Dennoch gilt es, nicht stehen zu bleiben und sich auf dem Erreichten auszuruhen.
girocard 4.0: Neue Funktionalitäten für die girocard
Die Ansprüche seitens Kund:innen und Handel wachsen. Deshalb arbeitet die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) intensiv an der Weiterentwicklung der Debitkarte. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Rolle der EURO Kartensysteme GmbH, die seit 2023 als Scheme Manager der girocard fungiert. Die DK ist für die Strategie und das Vertragswerk verantwortlich, während die EKS diese Punkte operativ umsetzt und die Produktentwicklung der girocard aktiv vorantreibt. Allein kann dies jedoch nicht erfolgen, weshalb dafür ein sogenannter Co-Creation-Ansatz gewählt wurde. Konkret bedeutet das, dass die am System beteiligten Akteure – darunter Institute, Händler:innen sowie technische Dienstleister – an der Ausgestaltung neuer Funktionen mitarbeiten. Mit girocard 4.0 sollen passgenaue Features für den Markt entstehen und die Akzeptanz der beliebten Debitkarte erweitert werden. Die Vision: Künftig soll es keine Bezahlsituation mehr geben, für die ein anderes Kartenprodukt benötigt wird.
Die Bedeutung der girocard für Institute
Doch nicht nur für die Verbraucher:innen und den Handel ist die girocard enorm wichtig. Auch für Banken und Sparkassen ist sie von großer Bedeutung, denn sie ist nicht nur ein starkes, souveränes Zahlungsmittel, sondern auch ein wichtiges Element der Kund:innenbindung und -zufriedenheit.
Wenn Institute auf die girocard als sicheres und zuverlässiges Zahlungsmittel setzen, stärken sie zudem damit auch ihr Image und ihre Reputation als vertrauenswürdiges Finanzinstitut. Ein positives Image trägt dazu bei, neue Kund:innen für sich zu gewinnen und das Vertrauen bestehender Kund:innen zu festigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Kostenfaktor: Die girocard ist für den Handel das günstigste Bezahlmittel, wie eine Steinbeis-Studie kürzlich herausgefunden hat. Kein Wunder, dass Kund:innen sie auch weiterhin oft und gerne im Handel nutzen, wie die girocard-Jahreszahlen von 2023 deutlich zeigen. Besonders erfreulich: Im Jahr 2023 standen monatlich bis zu 1.132.000 aktive Terminals zur Verfügung. Das ist der größte prozentuale Zuwachs seit 2010 und der größte absolute Zuwachs seit mehr als 20 Jahren. Ein klares Zeichen dafür, wie beliebt die Debitkarte bei Kund:innen und dem Handel ist – und gleichzeitig ein Plus für die Rentabilität der Banken und Sparkassen in Deutschland.
Auch für die Banken ein wichtiges Asset
Die Fäden des Zahlungsverkehrs zwischen Einzelhandel und Kund:innen laufen in der Kreditwirtschaft zusammen. Neben den produktstrategischen Faktoren spielt auch hier die Wirtschaftlichkeit verschiedener Bezahlsysteme eine wichtige Rolle. Wie die Steinbeis-Studie zeigt, haben sich die Banken und Sparkassen sehr intensiv mit den entsprechenden Zahlen und Fakten befasst – und halten die girocard sowohl im Issuing als auch im Acquiring für ein besonders attraktives Produkt. Es herrscht die einstimmige Meinung, dass der Wert eines eigenen souveränen Bezahlsystems immens ist und sein Erfolg mit der Skalierung zusammenhängt. So ist das girocard-System für alle Beteiligten vor allem deshalb effizient und attraktiv, weil es über entsprechende Marktanteile verfügt. Die zunehmende Markt- und Preismacht internationaler Akteure würde sich auf die Ausgestaltung der sogenannten Scheme Fees – also Entgelte, welche Kartensysteme verschiedenen Beteiligten in Rechnung stellen – auswirken. Dem Einzelhandel drohen hierdurch erhöhte Kosten: Einerseits durch den Wegfall der günstigen girocard, andererseits durch die potenziellen Preisanstiege internationaler Systeme. Banken müssten ebenfalls – sowohl im Issuing als auch im Acquiring – mit finanziellen Nachteilen und einer reduzierten Gestaltungsfreiheit rechnen.
Vorteile der girocard hervorheben
Eine Herausforderung stellt allerdings dar, dass nicht alle Institute über die Ressourcen verfügen, die verschiedenen Kartensysteme in der Nettobetrachtung zu vergleichen. Deshalb ist es entscheidend, die Vorteile des girocard-Systems klar aufzuzeigen – nicht nur für Kund:innen und Handel, sondern auch für Institute. In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die girocard auch für Banken und Sparkassen ein Schlüsselelement, um den hohen Anforderungen seitens der Kund:innen gerecht zu werden. Umso wichtiger die Produktstrategie girocard 4.0: Weitere Institute arbeiten an der Integration der girocard in noch mehr mobile Bezahllösungen wie Apple Pay. Des Weiteren ist geplant, die girocard kontinuierlich in Fernzahlungsangeboten und in händlereigene Apps zu integrieren. Damit wird die girocard zu einem integralen Bestandteil der digitalen Zahlungslandschaft. Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung, die steigenden Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz sowie die sich wandelnden Kund:innenbedürfnisse, soll die girocard auch weiterhin als zuverlässiges und innovatives Zahlungsmittel eine zentrale Rolle spielen.
Dieser Text ist eine Veröffentlichung unseres Partners Girocard zum Bankentag 2024. Alle Informationen zum Bankentag 2024 finden Sie hier.