„FinTechs sind ein wichtiger Impulsgeber für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts“, sagt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. „Sie sind nicht nur Wettbewerber, sondern vor allem Partner der Banken.“ Mit ihren innovativen Ansätzen dienen sie Wirtschaft und Kunden gleichermaßen. „Diese positiven Impulse gilt es ‒ gerade im europäischen Wettbewerb der Finanzstandorte ‒ zu unterstützen und zu fördern“, so Kemmer.
Der Bankenverband hält fünf Maßnahmen für vordringlich, um die Attraktivität des Finanzplatzes Deutschland zu verbessern:
- Finanzdienstleister brauchen in einer angemessenen Zeit seitens der Bank- und Marktaufsicht verbindliche Auskünfte zur regulativen Behandlung ihrer Tätigkeit. Dies hilft insbesondere FinTechs, die dann mit Rechtssicherheit auf Investorensuche gehen können.
- Neu zu schaffende Beratungseinheiten könnten neue Finanzdienstleister, vor allem FinTechs, im Prozess der regulativen Prüfung und ggf. Genehmigung von Geschäftsmodellen unterstützen.
- Relevante Datenschutzfragen sollten auf Bundesebene konzentriert bzw. verlässlich zwischen den Ländern koordiniert werden.
- Eine weitere europäische Integration im Zivilrecht sowie in Fragen des Verbraucher- und Datenschutzes ist notwendig, um grenzüberschreitend Dienstleistungen anbieten zu können.
- Der regionale Standortwettbewerb innerhalb Deutschlands sollte zugunsten einer gemeinsamen Vermarktung des Finanz- und FinTech-Standortes Deutschland konzentriert werden.
„Wir dürfen den digitalen Umbruch im Bereich der Finanzindustrie nicht verschlafen“, betont Kemmer. Die privaten Banken seien bereits sehr aktiv engagiert. Auf Seiten der Politik müsse aber entschlossener gehandelt werden. Ein föderales Deutschland könne nur gemeinsam diesen Wettbewerb bestehen und so auch zukünftig Arbeitsplätze und Wachstum sichern. „Der Wettbewerb um die Ansiedlung von FinTechs ist bereits in vollem Gange“, erklärt Kemmer. Es sei daher notwendig, rasch und zielgerichtet die notwendigen Entscheidungen zu treffen.