- Kräftiger Rückenwind von Export und Konsum erwartet
- Unsicherheiten bleiben: Vorkrisenniveau erst 2022 in Sicht
- Negativzinsen dürfen Finanzierung der Wirtschaft nicht gefährden
Durch die hohen Infektionszahlen und den anhaltenden Lockdown wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland zu Jahresbeginn schrumpfen. So rechnen die Chefvolkswirte der privaten Banken in ihrer Frühjahrsprognose für das erste Quartal 2021 mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums von etwa -1 bis -1,5 Prozent. Gleichwohl bleiben die privaten Banken zuversichtlich, dass die Konjunktur im zweiten Quartal wieder Fahrt aufnimmt.
„Die Wachstumsdelle zum Jahresstart wird umso besser verkraftbar sein, je schneller die Politik die lähmenden Unsicherheiten in den Griff bekommt“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, mit Blick auf die Prognose. Für das gesamte Jahr 2021 erwarten die privaten Banken ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent. Und auch für das kommende Jahr stellen sie ein Plus von rund 4 Prozent in Aussicht. Wobei der Zuwachs im nächsten Jahr deutlich vom Schwung aus dem laufenden Jahr profitieren dürfte. 2022 könnte die Wirtschaft so ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen.
Stärkste Stützen des Wachstums werden der Export und der private Konsum sein: Während Unternehmen kräftig Rückenwind vom wiederbelebten Welthandel bekommen, werden viele Menschen ihr pandemiebedingtes ‚Zwangssparen‘ beenden und wieder mehr konsumieren. „Wir rechnen beim Verbrauch der privaten Haushalte mit einem Plus von 3,5 Prozent, das wäre mit Abstand das stärkste Plus beim privaten Konsum in Deutschland seit der Wiedervereinigung,“ so Ossig. Ganz wesentlich dafür sei allerdings, dass es gelinge, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten. Nur so lasse sich vermeiden, dass nach einer allmählichen Lockerung der Pandemie-Beschränkungen nicht erneut umfassende Einschränkungen nötig werden.
Hier können Sie die Aufzeichnung der Vorstellung unserer Konjunkturprognose sehen: