„Die Entscheidung der EZB, die Nettoanleihekäufe in drei Wochen einzustellen, war überfällig. Inflationsraten von derzeit über acht Prozent verunsichern Verbraucher und Unternehmen. Sie schieben die Inflationserwartungen weiter an. Das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale ist deutlich gestiegen“, sagt Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, mit Blick auf die heutige Entscheidung der EZB.
Christian Ossig weiter: „Die EZB kündigt zwar eine erste Leitzinserhöhung im Juli und das Ende der Negativzinsen im September an. Dieser Zeitplan ist allerdings immer noch zu zögerlich. Das fundamental geänderte Preisumfeld rechtfertigt einen negativen Leitzins bis in den Herbst hinein nicht mehr. Die EZB sollte deshalb im Juli – noch vor der Sommerpause – ihre Negativzinspolitik mit einer Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte in einem Schritt beenden. Das wäre ein deutliches und dringend notwendiges Signal an Verbraucher, Unternehmen und Tarifparteien. Es würde den Anstieg der Inflationserwartungen auf jeden Fall bremsen.“