Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat im Rahmen der öffentlichen Konsultation der Europäischen Zentralbank (EZB) zum vorgelegten Leitfaden zu Klima- und Umweltrisiken eine Stellungnahme abgegeben. Generell begrüßt die DK das Engagement der EZB, die internationalen und europäischen Entwicklungen im Umfeld "Sustainable Finance" eng zu verfolgen und den Finanzsektor auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu begleiten. Der Leitfaden der EZB enthält zwar lediglich aufsichtliche Erwartungshaltungen, aber aus Sicht der DK sollte stärker herausgestellt werden, dass dieser in erster Linie als längerfristiges Zielbild und Orientierungshilfe für den aufsichtlichen Dialog zu verstehen ist. Die Frage, ob und in welcher Intensität Klima- und Umweltrisiken berücksichtigt werden sollen, hängt von deren Wesentlichkeit ab. Daher fordert die DK eine stärkere Verankerung des Proportionalitätsprinzips in dem Leitfaden sowohl auf Instituts- als auch auf Transaktionsebene. Daneben hält die DK die geplante Anwendungsfrist aus Sicht der Institute auch vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie, welche aktuell erhebliche Ressourcen insbesondere im Risikomanagement der Institute bindet, für nicht einhaltbar. Vielmehr sollte ein geeigneter Übergangszeitraum eingeräumt werden. Insgesamt fordert die DK die Erarbeitung einer deutlich gestrafften und inhaltlich austarierten Version des Leitfadens, die sich auch mit künftigen Vorgaben und Mandaten der EBA in Einklang bringen lässt.