„Die privaten Banken sind bereit, die Energiewende zu finanzieren“, betont Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, bei der Veröffentlichung eines Positionspapiers. „Damit das gelingt, müssen Investitionen rentabel sein. Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht eine wettbewerbsfähige Energieversorgung. Die dafür notwendigen Investitionen lassen sich nur mit privatem Kapital stemmen.“ Die Zeit dränge, um die richtigen Rahmenbedingungen und Anreize für Investoren zu setzen, insbesondere mit Blick auf gesetzliche Vorgaben wie dem Wärmeplanungsgesetz.
„Große Infrastrukturprojekte der Energiewende sind mit hohen Kosten und Risiken verbunden, aber sie müssen sich wie jede andere Investition rechnen“, so Herkenhoff. Entscheidend für eine Finanzierung sei, dass der Kapitalnehmer die Kapitalkosten auch dauerhaft erwirtschafte und Erträge reinvestiere. „Damit Banken und private Geldgeber Investitionen in dieser Größenordnung tätigen können, müssen die Ziel-Unternehmen über eine solide Kapitalausstattung verfügen“, stellt Herkenhoff fest.
Eine große Herausforderung sei dabei, dass bereits heute viele Stadtwerke kaum noch neue Schulden aufnehmen könnten. Die anstehenden Großprojekte, vor allem der Ausbau und die dringend notwendige Modernisierung der Netzinfrastruktur, würden die Kapitalausstattung einiger Stadtwerke und privater Versorger überfordern.
Herkenhoff: „Für eine Finanzierung müssen Banken das Unternehmen und sein Geschäftsmodell verlässlich einschätzen können.“ Das setze Transparenz und eine gute Berichts- bzw. Datenqualität voraus.