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EZB senkt Zinsen - Inflationsentwicklung bleibt unsicher

12.12.2024Presseinformation
Dr. Kerstin Altendorf
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  • Oberer Rand des neutralen Bereichs erreicht
  • EZB sollte auch 2025 vorsichtig agieren

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute wie erwartet ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Mit der Zinsentscheidung erreicht sie den oberen Rand des neutralen Zinsbereichs. „Das passt zur aktuellen Inflationsrate, die leicht über dem mittelfristigen Ziel der EZB von 2 Prozent liegt“, sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Bei Leitzinsen zwischen 2 und 3 Prozent gilt die Geldpolitik als neutral – sie bremst die Nachfrage nicht, stimuliert sie aber auch nicht.

„Auch wenn es zunächst danach aussieht, dass die EZB ruhigeres Fahrwasser erreicht: Die weitere Entwicklung der Inflation im kommenden Jahr bleibt unsicher“, warnt Herkenhoff. Zwar deuten die schwächelnde Konjunktur und gesunkene Energiepreise auf einen weiteren Rückgang der Inflation hin. Weiterhin überdurchschnittlich steigende Löhne und ein schwächerer Euro könnten die Inflation aber über dem EZB-Ziel halten. 

„Und völlig offen sind die Preiseffekte, die von der Handelspolitik der künftigen US-Regierung ausgehen“, so der Chef des Bankenverbandes. Sie könnten bei einer weiteren Abwertung des Euro oder möglicher handelspolitischer Gegenmaßnahmen auf europäischer Seite die Inflation im Euroraum wieder beschleunigen.

Herkenhoff rät daher weiterhin zur Vorsicht: „Im neutralen Zinsbereich sinkt der Druck für weitere Zinssenkungen, solange die Inflation über dem Zielwert der EZB liegt.“

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Dr. Kerstin AltendorfPressesprecherin für Nachhaltigkeit im Finanzsystem, Volkswirtschaft und Kapitalmärkte