Der frühere US-Präsident Donald Trump blockierte die neue Gestaltung des Dollar-Scheins: Als die Entscheidung für Tubman im April 2016 fiel, sagte Trump noch als Kandidat für das Präsidentenamt im Wahlkampf, es sei „pure politische Korrektheit“, eine Fluchthelferin einem Präsidenten vorzuziehen. Wenn schon zum ersten Mal seit mehr als 100 Jahren eine Frau einen US-Geldschein zieren solle, würde er ein Porträt seiner Tochter Ivanka vorziehen, oder die Abbildung von Bürgerrechtlerin Rosa Parks.
Nach dem Amtsantrott von Joe Biden änderte sich das. Kurz nach seiner Vereidigung kündigte er an, das Bild von Harriet Tubman endlich auf den 20-Dollar-Schein zu bringen.
Tatsächlich war es Zeit für eine Veränderung: Die heutigen Dollarscheine gehen alle zurück auf die „Series 1914“-Banknoten, die die US-Notenbank vor über 100 Jahren erstmals herausgegeben hatte. Seit damals zeigen die Scheine die Gesichter ausgewählter US-Präsidenten, aber auch anderer wichtiger Persönlichkeiten. Nur die Anzahl der Notenwerte hatte sich seitdem immer wieder verändert.
Sieben Dollar-Scheine mit fünf Präsidenten: Diese Männer sind auf den Geldscheinen in den USA
Gab es im Jahr 1914 zunächst nur fünf verschiedene Dollar-Scheine im damals neuen Design (mit Werten zwischen 5 und 100 US-Dollar), kamen 1928 noch Scheine im Wert von einem und zwei Dollar dazu. Seitdem gab es zwar immer wieder neue Auflagen mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen, die abgebildeten Personen auf den Dollar-Scheinen blieben jedoch stets dieselben:
- 1-Dollar-Schein: George Washington (1. US-Präsident)
- 2-Dollar-Schein: Thomas Jefferson (3. US-Präsident)
- 5-Dollar-Schein: Abraham Lincoln (16. US-Präsident, er siegte im Sezessionskrieg und schaffte die Sklaverei ab)
- 10-Dollar-Schein: Alexander Hamilton (einer der Väter der US-Verfassung, erster Finanzminister – und einer von zwei Nicht-Präsidenten auf den Scheinen)
- 20-Dollar-Schein: Andrew Jackson (7. US-Präsident, Gründer der Demokratischen Partei)
- 50-Dollar-Schein: Ulysses Simpson Grant (18. US-Präsident, zuvor Oberbefehlshaber der US-Armee im Sezessionskrieg)
- 100-Dollar-Schein: Benjamin Franklin (Erfinder, Mitunterzeichner der Unabhängigkeitserklärung und beteiligt an der Ausarbeitung der US-Verfassung – jedoch ebenfalls nie Präsident).
Geldscheine in den USA: Manche Dollar-Scheine wurden aus dem Verkehr gezogen
Von 1918 bis 1945 wurden zudem noch vier weitere Dollar-Scheine mit deutlich höheren Werten gedruckt: Die 500-Dollar-Note zeigte William McKinley (25. US-Präsident), und auf dem 1.000-Dollar-Schein war Grover Cleveland (22. sowie 24. US-Präsident) zu sehen. Ein Bild von James Madison (4. US-Präsident und Autor großer Teile der US-Verfassung) zierte die 5.000-Dollar-Schein und den „Zehntausender“ schmückte ein Porträt von Salmon P. Chase (Vorsitzender Richter am Obersten Gerichtshof, Finanzminister unter Abraham Lincoln und Gouverneur von Ohio).
Im Jahr 1934 gab es mit dem 100.000-Dollar-Schein noch einen Sonderdruck, mit denen die US-Notenbank Goldvorräte aufkaufen wollte. Auf ihm ist Woodrow Wilson zu sehen, der zu Zeiten des Ersten Weltkriegs US-Präsident war.
Auch die alten Dollar-Scheine mit den Werten von mehr als 100 Dollar werden in den Vereinigten Staaten grundsätzlich als Zahlungsmittel akzeptiert – sofern denn genügend Wechselgeld da ist.
Diese Frauen gab es schon auf Dollar-Scheinen
Übrigens: Lediglich zwei Frauen haben es vor Harriet Tubman auf die amerikanischen Scheine geschafft. Martha Washington, die Ehefrau des ersten US-Präsidenten, war Ende des 19. Jahrhunderts abgebildet. Außerdem war ein Bild der Ureinwohnerin Pocahontas in den 1860er Jahren ein paar Jahre lang auf den 20-Dollar-Noten gedruckt.