Finanzierungsbedingungen für Unternehmen sind stabil
Die aktuelle Lage der Unternehmen in Deutschland ist zweigeteilt: Während Industrie und große Mittelständler bisher überwiegend ohne einschneidende Beeinträchtigungen durch die Krise gekommen sind, wurden Einzelhandel und Dienstleistungssektor teilweise schwer von dem Lockdown getroffen. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Monaten noch verstärken. Für das zweite Quartal 2021 erwarten wir jedoch ein Anspringen der Konjunktur. Es ist vor allem der anhaltende Lockdown, der das Wirtschaftswachstum trotz der sich abzeichnenden Lockerungsperspektiven noch verzögert. Die aktuelle Ungewissheit spiegelt sich auch in vielen Unternehmen wider, die – wenn nicht direkt von den angeordneten Schließungen betroffen – im vergangenen Jahr zumindest sehr zurückhaltend investiert haben. Das zeigt sich auch in der rückläufigen Kreditnachfrage der Unternehmen im vierten Quartal 2020. Erst mit Überwindung der unmittelbaren Krise kann von einem deutlichen Anstieg der Investitionen und einer allmählichen Normalisierung der Kreditvergabe ausgegangen werden. Seitens der Banken in Deutschland zeichnet sich – anders als in der Eurozone – trotz Anhebung der internen Risikovorsorge keine Verschärfung des Kreditzugangs ab: die Kreditvergabestandards bleiben stabil. Gleichwohl sind Banken aufgrund aktueller Rahmenbedingungen in ihrem Handeln bzw. ihrer Unterstützungsfunktion eingeschränkt.
Um die angestrebte und durch die Corona-Pandemie noch verstärkte Transformation der Wirtschaft hin zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung stemmen zu können, bedarf es parallel zu den verlängerten Stabilisierungsprogrammen ein Umdenken in der Förderpolitik. Erfolgsfaktoren aus den Corona-Hilfsprogrammen sollten als Vorlage dienen, Schlüsselindustrien bzw. Innovationsbranchen künftig gezielter zu unterstützen. Auch hier wollen und werden private Banken eine wichtige Rolle spielen.
Hier finden Sie unsere aktuelle Pressemitteilung.
Themenüberblick
Konjunktur
Kräftiger Aufschwung bleibt möglich
Der gesamtwirtschaftliche Ausblick steht weiter unter dem Eindruck der Pandemieentwicklung. Mit anhaltender Unsicherheit verzögert sich zwar der Wachstumskurs, doch sendet sowohl die weltwirtschaftliche Entwicklung als auch die Binnennachfrage optimistische Signale aus.
Unternehmen und Banken
Bilanz der Unternehmensfinanzierung nach einem Jahr Corona-Pandemie
Die Nachfrage der Unternehmen nach Krediten kam zuletzt nahezu zum Erliegen. Firmen, deren Liquiditätsausstattung nicht ausreicht, nehmen vorrangig nicht-rückzahlbare Zuschüsse in Anspruch. Mit Überwindung der Krise kann von einem deutlichen Anstieg der Investitionskredite ausgegangen werden.
Bankenstatistik und Unternehmensfinanzierung
Kreditvergabe in Q4/2020
Das Volumen ausgereichter Kredite war im 4. Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal weiter rückläufig. Mittel- und langfristige Kredite stabilisierten sich, kurzfristige Kredite wurden weiter zurückgeführt.
Finanzierungsbedingungen in Q4/2020
Trotz anhaltender Ungewissheit haben sich die Kreditvergabestandards in Deutschland nicht verschärft, sondern bleiben weiter stabil.
Insolvenzrecht
Neues deutsches Restrukturierungsrecht
Anfang Januar ist das Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen in Kraft getreten, das ein vorinsolvenzliches Restrukturierungsverfahren vorsieht.
Förderpolitik
Neuausrichtung der Förderpolitik
Die KfW-Corona-Hilfen haben – gerade auch mit Hilfe der Privatbanken – in den vergangenen Monaten eine wichtige Stabilisierungsfunktion ausgeübt. Diese Erfahrungen müssen in die Neuausrichtung der Förderpolitik einfließen, mittels der die Transformation der Wirtschaft hin zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit bewerkstelligt werden kann.
Brexit
Auswirkungen auf Unternehmenskunden
Die Auswirkungen des zum 1. Januar 2021 vollzogenen Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU auf die Unternehmensfinanzierung werden dargestellt.