„Wenn möglich, bitte mit Karte zahlen.“
Diese Aufforderung finden Sie seit der Corona-Krise an den Kassen in vielen Supermärkten und Restaurants. Wenn Sie dabei aus hygienischen Gründen das PIN-Terminal nicht berühren möchten, bietet es sich an, kontaktlos zu zahlen. Unsere Kollegin Nicole Hellmich beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.. Vielleicht sogar auf dem Weg zum Einkaufen - und dann versuchen Sie es doch direkt einmal. Kontaktlos zahlen ist gar nicht so kompliziert, wie es scheint.
1. Woran ist zu erkennen, ob man mit Zahlungskarte kontaktlos zahlen kann?
2. Worauf muss beim kontaktlosen Bezahlen geachtet werden?
3. Wie zahlt man kontaklos?
4. Bis zu welchem Betrag kann man kontaktlos zahlen?
5. Warum muss manchmal trotzdem die PIN-Nummer eingegeben werden?
6. Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone?
7. Wer haftet bei Schäden während des kontaktlosen Bezahlens?
8. Was muss bei Kartenverlust getan werden?
9. Werden beim kontaktlosen Bezahlen mit der girocard zusätzliche Kosten erhoben?
1. Woran ist zu erkennen, ob man mit Zahlungskarte kontaktlos zahlen kann?
Ob Ihre Debit- oder Kreditkarte kontaktlos zahlen kann, erkennen Sie an einem kleinen aufgedruckten Wellensymbol, welches dem Wlan-Zeichen ähnelt. Bis Ende des Jahres 2020 werden voraussichtlich mehr als 80 Millionen der insgesamt über 100 Millionen girocards kontaktlosfähig sein.
2. Worauf muss beim kontaktlosen Zahlen geachtet werden?
Grundsätzlich sollten Sie sich vergewissern, dass Sie Ihre Karte dabei und griffbereit haben. Ob Sie an der Supermarktkasse oder beim Friseur kontaktos bezahlen können, sehen Sie immer daran, ob ein passendes Wellensymbol im Kassenbereich oder am Bezahlterminal zu sehen ist.
3. Wie zahlt man kontaklos?
Bei den meisten Kassenterminals befindet sich die Kontaktlosleseeinheit im Display. Zum Bezahlen halten Sie einfach Ihre Kartenseite mit dem Wellensymbol nah an das entsprechende Symbol am Terminal. Falls Sie kein Wellenzeichen am Terminal sehen, fragen Sie einfach das Kassenpersonal.
Halten Sie die Karte in einem geringen Abstand an das Terminal bis ein grünes Licht und ein Piep-Ton die erfolgreiche Zahlung bestätigt. Falls das manchmal auf Anhieb nicht klappt, versuchen Sie es einfach noch einmal. Sie können gar nichts falsch machen.
4. Bis zu welchem Betrag kann man kontaktlos zahlen?
Seit dem 15. April 2020 können Sie ein erhöhtes Limit von 50 Euro pro Einkauf ohne PIN-Eingabe mit Ihrer girocard kontaktlos an der Kasse bezahlen. Die Deutsche Kreditwirtschaft hat diese Erhöhung für den Handel in der aktuellen Corona-Situation unterstützt. Inzwischen können Sie bereits bei etlichen bekannten Filialen, insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel, zum erhöhten Limit kontaktlos ohne PIN bezahlen. Flächendeckende Umstellungen folgen aber noch. Daher besteht die alte Begrenzung auf 25 Euro noch bei verschiedenen Händlern.
5. Warum muss manchmal die PIN-Nummer eingegeben werden?
Diese PIN-Eingabe folgt den gesetzlichen vorgesehenen Schutzmaßnahmen für kontaktlose Zahlungen. Aus Sicherheitsgründen können Sie nicht beliebig oft Bezahlvorgänge bis zu 50 Euro nacheinander ohne PIN tätigen. Durch kartenindividuelle Vorgaben ist entweder die Summe auf max. 150 Euro oder die Anzahl der Bezahlvorgänge auf max. 5 begrenzt. Tritt eine dieser Sicherheitsschranken in Kraft, fordert das Hintergrundsystem der Bank den Bezahlvorgang mit Einstecken der Karte und PIN-Eingabe. Mit dieser kontaktbehafteten Verarbeitung werden die Sicherheitsparameter auf dem Chip Ihrer Karte freigeschaltet und die Summe oder der Transaktionszähler zurückgesetzt. Danach sollten Sie ohne Weiteres wieder kontaktlos bezahlen können.
6. Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone?
Das Prinzip beim Bezahlen mit dem Smartphone ist das gleiche wie bei der Karte kontaktlos. Nur, dass die Plastikkarte als digitale Version der Zahlungskarte in die Payment-App der jeweiligen Bank oder Sparkasse integriert ist und somit als Zahlungsmittel hinterlegt wird. Das Bezahlen funktioniert dabei wie beim kontaktlosen Bezahlen mit Karte: Sie halten beim Bezahlen die Rückseite Ihres Smartphones nah an das Wellensymbol des Terminals. Vorraussetzung dafür ist natürlich ein NFC-fähiges Smarthphone und die entsprechende App des kartenausgebenden Instituts.
Weitere Informationen zum mobilen Bezahlen haben wir in einer Broschüre zusammengestellt: Mit dem Handy an der Kasse: Mobil und sicher bezahlen
7. Wer haftet bei Schäden während des kontaktlosen Bezahlens?
Grundsätzlich ist eine Zahlung nur dann rechtmäßig, wenn diese aktiv und willentlich autorisiert ist. Halten Sie Ihre Sorgfaltsphlichten im Umgang mit Karte und PIN ein, sind Sie durch Ihr Kreditinstitut geschützt. Das bedeutet, dass Sie Ihre PIN nicht notieren oder an Dritte weitergeben, Ihre Karte sorgfältig behandeln und die PIN-Eingabe, wenn nötig, verdecken. Grundsätzlich haftet bei missbräuchlichen kontaktlosen Zahlungen das kartenausgebende Institut. Ein eventueller Schaden geht in solchem Fall also nicht zu Ihren Lasten, sondern die Bank oder Sparkasse kommt dafür auf.
8. Was muss bei Kartenverlust getan werden?
Wenn Sie Ihre girocard verloren haben, egal ob die digitale Variante im Smarphone oder die physische Karte mit und ohne Kontaktlosfunktion ist, müssen Sie diese umgehend beim kartenausgebenden Institut sperren. Alternativ können Sie auch Ihre Karte rund um die Uhr über den zentralen Sperr-Notruf 116 116 sperren. Auch über die SperrApp ist eine Sperrung möglich. Bei Verlust des Smartphones sollten Sie zusätzlich noch die SIM-Karte beim Mobilfunkanbieter sperren oder über die 116 116 deaktivieren.
9. Werden beim kontaktlosen Bezahlen mit der girocard zusätzliche Kosten erhoben?
Dem Kunden entstehen bei der Bezahlung mit seiner Debitkarte keine Gebühren. Es ist möglich, dass die Bank oder Sparkasse eine jährliche Gebühr für die Karte an sich erhebt - das steht jeder Bank oder Sparkasse frei. Bei Kredit- und anderen Debitkarten können die Gebühren abweichen. Für Transaktion, egal ob kontaktlos oder nicht, werden für den Kunden keine Gebühren erhoben.