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Konjunkturprognose: Wirtschaftsbelebung verschiebt sich auf 2025

25.09.2024Presseinformation
Tanja Beller
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  • Konsum und Investitionen bleiben hinter Erwartungen zurück
  • Leichte Belebung erst im kommenden Jahr
  • Deutliche Signale für Aufbruchstimmung nötig

Die Chefvolkswirte der privaten Banken haben ihre Einschätzung zur konjunkturellen Entwicklung in Deutschland angepasst. Nachdem sie im Frühjahr noch mit einer allmählichen Erholung der Wirtschaft für das zweite Halbjahr gerechnet hatten, verschiebt sich diese Erwartung nun auf das kommende Jahr. Der Bankenverband prognostiziert für 2025 ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. 

Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, hebt zwei Gründe für die nach unten korrigierten Wachstumsprognose hervor: „Die Hoffnungen auf einen stärkere Konsumbelebung wurden in diesem Jahr enttäuscht. Auch die Investitionen der Unternehmen sind deutlicher als erwartet zurückgegangen.“

Beides hänge laut Herkenhoff mit der gedrückten Stimmungslage im Land zusammen: „Verbraucherinnen und Verbraucher sind über die weitere wirtschaftliche Entwicklung verunsichert. Sie halten sich mit ihren Ausgaben zurück und legen stattdessen mehr Geld zur Seite. Und dies, obwohl die Reallöhne inzwischen wieder steigen. Auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen leidet unter der getrübten Stimmung.“

Der Bankenverband wünscht sich deshalb weitere Anstrengungen, um die Standort- und Investitionsbedingungen in Deutschland grundlegend zu verbessern. Herkenhoff: „Die Bundesregierung muss nicht nur die Wachstumsinitiative umfassend und schnell umsetzen. Wir brauchen darüber hinaus deutliche Signale, um die notwendige Aufbruchstimmung zu schaffen. Einen wirtschaftspolitischen Stillstand bis zur Bundestagswahl in einem Jahr können wir uns nicht leisten.“

Für das Jahr 2025 erwartet der Bankenverband eine langsame konjunkturelle Erholung, unterstützt durch weiter steigende Reallöhne und eine etwas abflauende Sparquote der privaten Haushalte. Die außenwirtschaftlichen Impulse werden allerdings auch im kommenden Jahr zunächst schwach bleiben. 

Präsentation zur Konjunkturprognose:
 

Die Konjunkturprognose des Bankenverbandes wird halbjährlich durchgeführt und beruht auf einer Umfrage unter den 15 Chefvolkswirten privater Banken, die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik sind.

Der Ausschussvorsitzende Holger Schmieding und Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, haben im Video die Herbstprognose vorgestellt. Die Aufzeichnung können Sie hier sehen.

Mitglieder des Ausschusses sind:

Dr. Holger Schmieding, Chefvolkswirt, Berenberg, und Ausschussvorsitzender

Dr. Klaus Bauknecht, Chefvolkswirt, IKB Deutsche Industriebank

Daniel Bleiberg, Chefvolkswirt, Deutsche Pfandbriefbank 

Dr. Jan Bottermann, Chefvolkswirt, National-Bank

Carsten Brzeski, Chefvolkswirt, ING-DiBa

Dr. Felix Hüfner, Chefvolkswirt Deutschland, UBS Europe

Carsten Klude, Chefvolkswirt, M.M. Warburg

Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt, Commerzbank 

Dr. Alexander Krüger, Chefvolkswirt, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank

Carsten Mumm, Chefvolkswirt, Donner & Reuschel 

Dr. Andreas Rees, Chefvolkswirt Deutschland, Unicredit Bank

Dr. Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt, Leiter Economics, Hamburg Commercial Bank

Stefan Schilbe, Chefvolkswirt Deutschland, Leiter Economic Resarch Germany, HSBC Deutschland

Dr. Dirk Schumacher, Senior European Economist and Managing Director, Natixis Zweigniederlassung Deutschland

Dr. Robin Winkler, Chefvolkswirt Deutschland, Deutsche Bank

Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer, Bankenverband

Dr. Hilmar Zettler, Managing Director, Geschäftsbereichsleiter Bankenaufsicht und Einlagensicherung, Bankenverband

Volker Hofmann, Leiter Volkswirtschaft, Bankenverband

Prognoseübersicht

Deutschland

   
 Prognose202320242025
 Bruttoinlandsprodukt -0,30+0,7
 Konsumausgaben privater Haushalte -0,4+0,4+0,8
 Konsumausgaben des Staates -0,1+1,7+0,9
 Ausrüstungsinvestitionen -0,8-2,0+1,0
 Bauinvestitionen -3,4-1,4+0,4
 Exporte -0,3+0,3+2,0
 Importe -0,6-0,8+2,3
 Entwicklung der Verbraucherpreise +5,9+2,3+2,2
 Zahl der Arbeitslosen (Millionen)2,612,752,78
 Sparquote der priv. Haushalte10,411,511,0


Euroraum

   
Prognose202320242025
Bruttoinlandsprodukt +0,5+0,7+1,2
Entwicklung der Verbraucherpreise +5,4+2,4+2,2
Kerninflation+4,9+2,8+2,3
Arbeitslosenquote6,56,66,5 

Ansprechpartnerin

Tanja Beller
Tanja BellerPressesprecherin für Unternehmensfinanzierung, Zahlungsverkehr, Banktechnologie und Sicherheit