Podcast Bankgeheimnis

Folge 19: Risikomanagement

Wir sprechen mit Marcus Chromik, Risikovorstand der Commerzbank, über die Risikolage in der deutschen Wirtschaft und das Risikomanagement der Banken.

Bankgeheimnis: Friederika Boehme und Hendrik Hartenstein stehen mit verschränkten Armen und blicken in die Kamera

Folge 19: Risikomanagement

Die deutsche Wirtschaft rutscht aktuell in eine Rezession. Hohe Unsicherheiten belasten den wirtschaftlichen Ausblick. Die Banken schauen in dieser Situation ganz genau auf ihre Unternehmerkunden und unterstützen sie mit Liquidität. In den kommenden Jahren werden zudem enorme Investitionen in die Transformation der Wirtschaft notwendig sein. Damit die Banken diese Investitionen bestmöglich begleiten können, braucht es auch ein passendes regulatorisches Rahmenwerk.

Gemeinsam mit Silvia Schütte, Expertin aus dem Bereich Bankenaufsicht und Bilanzierung des Bankenverbandes, sprechen Friederika Boehme und Hendrik Hartenstein mit Marcus Chromik über die derzeitigen Herausforderungen für die Unternehmerkunden, das Risikomanagement der Banken und den regulatorischen Rahmen.

Erklärung einzelner Fachbegriffe:

ECA: Export Credit Agency/Agentur (ECA) ist eine staatliche Einrichtung (in Deutschland Euler Hermes), die Exportkredite dort absichert, wo private Versicherer nicht mehr bereit sind, das Risiko eines Zahlungsausfalls des Importeurs zu tragen. ECAs unterstützen also jeweils den – förderungswürdigen – Export aus ihrem Land heraus gerade in solche Schwellenländer mit höherem politischem Risiko.

Friend-Shoring: Verlagerung von Lieferketten (Im- und Export) in befreundete bzw. politisch zuverlässigere Staaten, weg von anderen Staaten. Die Lieferkettenstörungen während der vergangenen Jahre haben die hohe einseitige Abhängigkeit unserer Wirtschaft von einzelnen - unzuverlässigen – Ländern deutlich gemacht. Diese Abhängigkeit soll durch Diversifizierung und friend-shoring abgebaut werden.

Working Capital: Der Anteil des Umlaufvermögens eines Unternehmens, der nicht benötigt wird, um kurzfristige Verbindlichkeiten zu bedienen. Ein Unternehmen braucht ausreichend Working Capital um liquide zu sein.

Debt-to-Equity Swap: Transaktion, bei der Kreditforderungen gegen einen Schuldner in Eigenkapital umgewandelt werden. Die Bank als Kapitalgeber wird zum Anteilseigner bzw. Gesellschafter des Schuldnerunternehmens.

SSM: Einheitlicher Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism – SSM) bezeichnet das System der Bankenaufsicht in Europa. Es setzt sich aus der EZB und den nationalen Aufsichtsbehörden der Länder zusammen. Die EZB ist zuvorderst zuständig für die großen Banken in Europa (Bilanzsumme größer 30 Mrd. EUR). Die kleinen und mittleren Institute werden vor allem von den nationalen Behörden überwacht.

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