Die Künstliche Intelligenz (KI) ist in vielen Branchen, auch im Finanzbereich, auf dem Vormarsch und findet immer mehr Einsatzgebiete. Die Vorteile von KI reichen von Effizienzsteigerungen über die Automatisierung repetitiver Aufgaben bis hin zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Doch der „Faktor Mensch“ darf dabei nicht außen vor bleiben. Über diesen Punkt waren sich die Teilnehmer der Paneldiskussion „Künstliche Intelligenz: Rückenwind für Geschäftsmodelle?“, Mercedes Bunz, Professor of Digital Culture and Society am King’s College, Mark Branson, Präsident der Bafin, Michael Hanisch, Head of Technology AWS Deutschland, Marion Höllinger, Sprecherin der Geschäftsführung der UniCredit Bank und Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom, einig. Höttges betonte: „Die KI ist gut, um Daten in einer hohen Geschwindigkeit zu analysieren, auch maßgeschneiderte Lösungen, doch die Wünsche und Intentionen des Kunden bleiben im Mittelpunkt; das heißt, wir müssen offenlegen, wo wir KI einsetzen, um maximale Transparenz zu schaffen“. Nachvollziehbarkeit und Prüfbarkeit seien auch die Themen bei der Aufsicht, ergänzte BaFin-Chef Branson. Am Ende müsse ein Mensch entscheiden, welche Daten nutzbar seien, um die KI zu trainieren.
Mercedes Bunz betonte, für Vertrauen in KI, brauche es einen Menschen, der ansprechbar sei. „Es ist immer eine Mensch-Maschine Kollaboration.“ UniCredit-Vorstandssprecherin Höllinger formulierte ähnlich und führte aus, die Gesellschaft, die Kunden müssten mitgenommen werden, um die KI in all ihren Facetten nutzen zu können. Erst darauf basierend könnten Businesscases entwickelt werden. Angesprochen auf die Frage, was für KI-basierte Geschäftsmodelle am wichtigsten ist, sagte AWS-Manager Hanisch, entscheidend sei eine solide Datenstrategie. „Welche Daten kann ich wofür einsetzen? Welche sind kritisch, welche nicht? Hat der Kunde zugestimmt?“ Erst danach sei in einem zweiten Schritt zu analysieren, was mit dem Datenschatz anzufangen sei, welche Use-Cases sich daraus stricken ließen. Telekom-Chef Höttges schaute voraus. „Wir stehen bei KI noch ganz am Anfang, als nächstes werden wir eine Frustrationsphase durchlaufen, Rückschläge sind erwartbar“. Erst danach werde Substanz entstehen.