Wer im World Wide Web unterwegs ist, setzt sich stets auch der Gefahr aus, einer der vielfältigen Betrugsmaschen von Internet-Kriminellen auf den Leim zu gehen. Am besten schützen Sie sich, wenn Sie sich der Gefahr bewusst sind, die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Betrüger kennen und entsprechend vorsichtig handeln.
Zunehmender Beliebtheit erfreut sich die Masche, über ein Pop-up-Fenster den Kontakt zum potenziellen Opfer zu suchen. Psychologisch ist das nicht ungeschickt. Denn statt Sie mit einem Anruf oder einer Mail direkt und persönlich zu kontaktieren, zielt diese Methode darauf ab, dass Sie selbst aktiv werden sollen. Das vermittelt Ihnen ein Gefühl der Kontrolle und lässt Sie möglicherweise dadurch unvorsichtiger werden.
Pop ups sind eigentlich nichts Ungewöhnliches. Sie haben sicher schon oft bemerkt, dass sich meist am unteren Rand Ihres Bildschirms ein kleines Fenster öffnet, das eine Nachricht enthält. Das kann beispielsweise die Aufforderung sein, an einer Umfrage teilzunehmen, Cookies anzunehmen bzw. abzulehnen oder Ähnliches.
Über Warnungen im Pop-up-Fenster zum Kontakt
Wenn Sie auf diese Weise aber einen alarmierenden Hinweis erhalten, wonach beispielsweise etwas mit Ihrem Computer nicht in Ordnung sei, die Software mit einem Virus befallen sei oder gar ein Countdown mit der Ankündigung startet, das System würde in Kürze abgeschaltet, samt eingeblendeter Telefonnummer, unter der Sie den „erforderlichen“ Support erhalten, dann sollten Sie in jedem Fall misstrauisch werden.
Natürlich setzt diese Masche darauf, dass Sie sich Sorgen wegen des vermeintlich bevorstehenden Systemabsturzes machen. Und ein Countdown setzt Sie zusätzlich enorm unter Zeitdruck. Doch rufen Sie die angegebene Telefonnummer an, haben die Betrüger ihr erstes Ziel bereits erreicht. Denn der „verständnisvolle“ Kriminelle am anderen Ende der Leitung bietet nunmehr seine Hilfe an. Er könne den vermeintlichen Fehler auf Ihrem Computer, Tablet oder Smartphone beheben, müsse dafür aber auf Ihr Gerät zugreifen. Er fordert Sie auf, seinen Zugriff über eine Fernwartungssoftware zuzulassen. Da Sie selbst die Initiative ergriffen und den Anruf initiiert haben, erscheint Ihnen das möglicherweise als der logische nächste Schritt.
Das Ziel: die Freigabe einer Zahlung
Ziel der Betrüger ist jedoch regelmäßig, Sie zu einer Zahlung zu bewegen. Entweder indem sie Ihnen ihre „freundliche Unterstützungsleistung“ in Rechnung stellen oder an PIN und TAN herankommen, um unautorisierte Zahlungen auszulösen. Das Geld ist in diesen Fällen unwiderruflich weg.
Solchen kriminellen Machenschaften im Netz zu begegnen, können Sie nicht wirklich verhindern. Aber mit einigen Verhaltensregeln und technischen Vorkehrungen lässt sich zumindest das Risiko minimieren, Opfer einer solchen Masche zu werden:
1. Installieren Sie einen Pop-up-Blocker!
Mit einem Pop-up-Blocker können Sie verhindern, dass Pop-up-Fenster am Bildschirm angezeigt werden. Nur wenn Sie Ihre ausdrückliche Zustimmung geben, werden sie überhaupt angezeigt.
2. Recherchieren Sie unabhängig!
Vertrauen Sie einer übermittelten Telefonnummer nicht blind, selbst wenn Sie vermeintlich von einem seriösen Unternehmen stammt. Recherchieren Sie beispielsweise auf der echten Unternehmenswebseite, ob die angegebene Telefonnummer tatsächlich stimmt.
3. Vorsicht, wenn Fremde auf Ihr Gerät zugreifen wollen!
Wenn eine Ihnen fremde Person auf Ihr Gerät zugreifen will, sollten bei Ihnen alle Warnlampen angehen. Denn vordergründig kann es zwar um Hilfe gehen, es könnte tatsächlich aber auch die „feindliche Übernahme“ Ihres Rechners drohen. Natürlich ist nicht jeder Zugriff per Fernwartungssoftware per se unseriös. Aber es schadet nicht, wenn Sie erst einmal auflegen, sich mit Freunden oder Angehörigen austauschen und die Informationen in Ruhe prüfen.
4. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!
Egal, welche Szenarien der Anrufer auftischt: Bleiben Sie besonnen! Lassen Sie sich durch keinen Countdown oder sonstige Ankündigung unter Druck setzen. Auch eine sehr freundliche und vertrauensvolle Atmosphäre sollte Sie nicht verleiten, unvorsichtig zu werden. Beenden Sie auch hier im Zweifel einfach das Gespräch.
5. Persönliche Daten sind nichts für Dritte!
Rufen Sie sich immer wieder in Erinnerung: Ihre persönlichen Daten, vor allem auch Ihre PINs und TANs, gehören nicht in die Hände anderer. Überlegen Sie stets, ob diese Informationen für den beabsichtigten Vorgang überhaupt benötigt werden.