Chartbook - Indikatoren zur Risikolage im Finanzsystem

Unser Chartbook enthält ausgewählte und kommentierte Grafiken zur Risikolage im Finanzsystem

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Friederika Boehme
Volker Hofmann
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Die allgemeine Lage im Dezember 2025: 

Weltwirtschaft: Geopolitische Konflikte belasten, Unsicherheit geht leicht zurück

  • Die globale Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr wurde entscheidend von den Folgen der US-Zollpolitik geprägt. Exportorientierte Länder - wie Deutschland - sind in besonderem Maße beeinträchtigt. Die deutschen Exporte in die USA sind im September 2025 kalenderbereinigt im Vergleich zum Vormonat erstmals wieder gestiegen – nach fünf Rückgängen in Folge. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Exporte in die USA im September 2025 jedoch um 14 % geringer.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Jahr 2025 im Oktober erneut angehoben. Er rechnet mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,2 %, das im kommenden Jahr marginal auf 3,1 % sinken soll. Handelspolitische Vereinbarungen haben einige Zollankündigungen wieder etwas abgeschwächt.

Leitzinsen im Euroraum voraussichtlich für eine längere Zeit konstant

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen zuletzt konstant gehalten. Für die kommenden Ratssitzungen werden am Markt mehrheitlich keine Zinsänderungen erwartet. Der Zinssatz für die Einlagefazilität sollte somit für eine längere Zeit auf dem derzeitigen Niveau von 2 % verbleiben.
  • Die US-Notenbank (Fed) hat ihren Leitzins im September und Oktober, wie vom Markt erwartet, um jeweils 25 Basispunkte gesenkt. Die Erwartungen für eine weitere Zinssenkung im Dezember sind zuletzt gestiegen.

Euro-Dollar-Kurs stabilisiert sich

  • Der Euro hat im Verlauf dieses Jahres gegenüber dem Dollar deutlich aufgewertet – in der Spitze um rund 16 % (13. Jan. bis 1. Juli 2025).
  • Das Vertrauen der Investoren in US-Anlagen – wie Aktien und Staatsanleihen – ist durch die erratische Politik der US-Regierung gesunken, was zu einem Kapitalabfluss führte. Die europäischen Finanzmärkte konnten davon profitiert.
  • Zuletzt konnte der US-Dollar allerdings wieder etwas an Boden gewinnen. Auch dies unterstreicht, dass die im Sommer bisweilen vorgetragene Sorge über eine zu starke Euro-Aufwertung etwas überzogen war.

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