- Aktuelle Studie zum Taxonomieprofil der Industrie
- Fokus auf Transformation notwendig
Der Bankenverband hat heute eine Studie zum Taxonomieprofil der Industrie vorgelegt. „Um bei der Transformation voranzukommen, müssen wir wissen, wo wir beim Umbau der Wirtschaft stehen,“ sagte Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse. „Dafür brauchen wir transparente Nachhaltigkeitsprofile von Unternehmen.“
Für Banken soll unter anderem ab 2024 die Green Asset Ratio (GAR) als zentrale Kennzahl den nachhaltigen Anteil der Bilanzsumme beschreiben. „Doch unsere Analyse der Taxonomiequoten von 450 Unternehmen zeigt: Die GAR bildet die Nachhaltigkeitsprofile der Banken nur unzureichend ab.“
So erfasst die Taxonomie nur etwa 30 Prozent der Wirtschaft überhaupt. „70 Prozent können damit im regulatorischen Sinne nicht nachhaltig sein. Die Bilanzen der Banken spiegeln jedoch die gesamte Wirtschaft wider“, sagte Herkenhoff. Zudem erfüllen bislang erst sieben Prozent der erfassten Wirtschaft die Kriterien der Taxonomie.
„Die Green Asset Ratio ist als Steuerungsgröße für die Transformation ungeeignet. Wir stehen erst am Anfang der Transformation und sollten uns vom ‚Grün oder Nicht-Grün‘-Denken verabschieden“, sagte der Bankenverbandschef.
„Die Transformation der Wirtschaft ist ein Prozess, kein Zustand“, so Herkenhoff weiter. Daher fordern die privaten Banken keine reine Erweiterung der Taxonomie. Vielmehr solle der Blick auch auf jene Unternehmen gerichtet werden, die den Weg in Richtung Nachhaltigkeit gerade erst begonnen haben oder kurz davorstehen. „Genau hier setzt Transition Finance an, dafür brauchen wir einen prinzipiengeleiteten Rahmen.“
Die Studie „Untersuchung des Taxonomieprofils der Industrie“ ist HIER abrufbar. Es wurden die Taxonomiequoten von 450 Unternehmen untersucht. Sie wurden europaweit ausgewählt aus den Leitindizes der 10 größten Volkswirtschaften der EU und aus den an EU-Börsen notierten Unternehmen des STOXX Europe 600.