Die deutsche Wirtschaft ist im zurückliegenden Winterhalbjahr (Oktober 2022 bis März 2023) in eine Rezession gerutscht. Ausschlaggebend war ein kräftiges Minus beim privaten Konsum.
Die Investitionen in den Bereichen Bau und Ausrüstung sind – gegenüber dem sehr schwachen Jahresendquartal 2022 – in den ersten drei Monaten dieses Jahres zwar wieder gestiegen. Legt man die konjunkturellen Frühindikatoren zugrunde, dann ist kurzfristig allerdings keine durchgreifende wirtschaftliche Besserung zu erwarten. Die Unsicherheit über die künftige Kosten- und Nachfrageentwicklung ist in der deutschen Wirtschaft weiterhin sehr hoch und führt zu einer abwartenden Haltung bei Investitionen.
Viele Betriebe haben Transformations- und Investitionspläne entwickelt – sie setzen sie aber aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – Energiepreise, Arbeitskräftemangel, komplexe bürokratische Auflagen und Prozesse – noch zu wenig um. Erfreulich wäre es, wenn sich das Investitionsvolumen im Bausektor in den kommenden Monaten zumindest stabilisiert und die Ausrüstungsinvestitionen im weiteren Jahresverlauf auf einem Wachstumskurs bleiben.
Vor diesem Hintergrund blieb die Nachfrage nach Liquidität im ersten Quartal 2023 verhalten, zugleich wurden auch nur wenige Investitionskredite nachgefragt. Das Gesamtvolumen der ausstehenden Kredite an Unternehmen und wirtschaftlich Selbständige in Deutschland lag im ersten Quartal 2023 laut aktuellen Zahlen der Bundesbank mit rund 1.136 Mrd. Euro nur 0,5 % über dem Wert des Vorquartals.
Trotz Finanzierungsangebot ist die Nachfrage also noch verhalten. Die Banken stehen auch zukünftig bereit, ihre Unternehmenskunden bei der Transformation mit Beratung und Finanzierung zu unterstützten. Für Unternehmen, die von einer Verschärfung des Kreditzugangs berichten, ist der erhöhte Zins ausschlaggebend.
Die konjunkturellen Perspektiven für Deutschland für den Rest dieses Jahres bleiben verhalten, im Jahresdurchschnitt könnte sich ein Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung um rund ¼ % ergeben.
Eine ausführliche Analyse zu diesen Aspekten finden Sie im aktuellen Quartalsbericht des Bankenverbandes „Unternehmensfinanzierung AKTUELL“.