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Synthetische ETFs – Was ist das eigentlich?

18.01.2024Artikel
Morgaine Gerlach
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Du möchtest regelmäßig  im Monat an der Börse investieren? Du hast 1.000 Euro übrig und möchtest von der gesamten Bandbreite des Marktes profitieren, nicht nur von einer Aktie? Gute Idee, doch wie soll das funktionieren? 

Antwort: mit den sogenannten Exchange-Traded Funds (ETFs)! Ein ETF ist eine Anlageform, die die Wertentwicklung eines Indizes (z.B. den DAX) nachbildet. Auf diese Weise können Anlegerinnen und Anleger in Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe investieren. ETFs können jederzeit an der Börse gekauft oder verkauft werden. Daher die Bezeichnung Exchange-Traded Funds, also börslich gehandelte Fonds. Dabei gibt es zwei Hauptkategorien von ETFs: physische und synthetische. 

Physische vs. synthetische ETFs

Was ist der Unterschied zwischen physischen und synthetischen ETFs? Ganz einfach: Physische ETFs erwerben tatsächlich die Vermögenswerte, die sie abbilden sollen, zum Beispiel Aktien. Synthetische ETFs ahmen die Ergebnisse eines Indizes nach. Sie machen das, indem sie spezielle Verträge namens Swaps mit anderen Parteien abschließen, anstatt direkt in Vermögenswerte zu investieren. Über einen solchen Swap kann ein synthetischer ETF die exakte Wertentwicklung eines Indizes darstellen. 

Vor- und Nachteile von synthetischen ETFs

Und was heißt das jetzt für mich als Anleger(in)? Synthetische ETFs haben durchaus Vorteile: Sie können auch Nischenindizes abbilden, bei denen der Zugriff auf die Vermögenswerte über die Börsen eher schwierig ist. Zudem sind synthetische ETFs sehr genau in der Nachbildung eines Indizes – in der Fachsprache bedeutet dies, einen sehr geringen „Tracking Error“ zu haben. Die Genauigkeit entsteht dadurch, dass sie nicht ständig Wertpapiere kaufen und verkaufen müssen wie die physischen ETFs, was Transaktionskosten verursacht und den Tracking-Error vergrößert. 

Welche Nachteile aber hat ein synthetischer ETF? Das Risiko eines synthetischen ETFs ist das Kontrahentenrisiko, was bedeutet, dass die andere Partei im Vertrag nicht mehr ihrer Verpflichtung nachkommt und damit ausfällt. Das Risiko hängt daher nicht mehr ausschließlich an dem tatsächlichen Vermögenswert, sondern auch an der Gegenpartei. Allerdings gibt es hierfür europäische Regulierungsvorschriften, die das Risiko für Anleger begrenzen, indem die Höhe der Tauschgeschäfte begrenzt ist, Sicherheiten vorgehalten werden müssen und diese regelmäßig angepasst werden. 

Für wen sind diese ETFs geeignet?

Pauschal lässt sich dies nicht sagen. In jedem Fall ist es wichtig, die spezifischen Merkmale und Risiken eines ETFs zu verstehen, bevor eine Anlageentscheidung getroffen wird. Das verpflichtende Basisinformationsblatt und der Fondsprospekt geben einen ersten Überblick über die Investmentstrategie sowie über Risiken und Kosten eines ETFs. 

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Morgaine GerlachPressesprecherin für Digital- und Verbraucherthemen