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Was ist eine Kreditwürdigkeitsprüfung?

21.03.2024Artikel
Kathleen Altmann
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Ob für den Autokauf oder die Finanzierung eines Studiums: Für die Aufnahme eines Kredits gibt es vielfältige und individuelle Gründe. Wenn Sie sich für ein Darlehen entscheiden, ist die Kreditwürdigkeitsprüfung ein fester Bestandteil des Vergabeprozesses. Wie eine solche Prüfung abläuft und wie Sie dabei gegebenenfalls Ihre Kreditwürdigkeit verbessern können, erfahren Sie hier.

Banken haben zunächst einmal ein natürliches Eigeninteresse daran, dass der Kunde den Kredit rechtzeitig und vollständig zurückzahlt. Nicht zuletzt deshalb, weil das Geld, das sie verleihen, „fremdes“ Geld aus den Einlagen ihrer Kunden ist. Es gibt zudem auch eine gesetzliche Verpflichtung Kredite nur dann zu vergeben, wenn der Kreditnehmer voraussichtlich in der Lage ist, diesen bis zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit zurückzuzahlen. Denn übersteigt eine Finanzierung die Zahlungsfähigkeit, kann das im schlimmsten Fall in eine Schuldenfalle münden.

Wie läuft eine Kreditwürdigkeitsprüfung ab?

Die Prüfung besteht grundsätzlich aus einer persönlichen und einer wirtschaftlichen Komponente. Wichtig ist, dass Sie der Bank alle für die Prüfung erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel zur Höhe des Einkommens, Ihrer Ausgaben sowie anderen finanziellen Verpflichtungen und den wirtschaftlichen Umständen. Auf dieser Grundlage wird Ihre persönliche Zuverlässigkeit geprüft, wie beispielsweise, ob sie bislang ihren Zahlungsverpflichtungen auch nachgekommen sind. Dazu sollten Sie glaubwürdig auftreten, zuverlässig sein und Ihre Möglichkeiten realistisch einschätzen. 

Für die wirtschaftliche Beurteilung sollten Sie über sichere und stabile Vermögensverhältnisse verfügen. Hierzu zieht die Bank Ihre Selbstauskunft sowie eine Haushaltsrechnung heran.

Die Bank prüft Ihre Einnahmen und Ausgaben

Als Einnahmen kommen neben Ihrem Einkommen oder der Rente auch Kindergeld, Miet- oder Unterhaltszahlungen in Betracht. Zu den Ausgaben zählen beispielsweise die Miete, Nebenkosten wie Telefon, Strom und Internet, Versicherungen, Unterhalt oder Mobilitätsausgaben wie Benzin, Steuern und Versicherungen für das Fahrzeug. Nach dem Abzug aller Ausgaben muss Ihnen immer noch ausreichend Geld zur Verfügung stehen, um Ihren Alltag bestreiten zu können.

Bonitäts-Score gibt Auskunft über Zahlungsverhalten

Eine Rolle bei der Prüfung können auch Informationen von Auskunfteien, wie beispielsweise der Schufa, spielen. Diese speichern Daten über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern. Ermittelt wird der so genannte Bonitäts-Score, also die prozentuale Wahrscheinlichkeit, ob jemand seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen wird. Hier fließen beispielsweise Informationen über Girokonten oder die Anzahl an Kreditkarten mit ein, die Sie besitzen. 

Negativ beeinflussen den Score etwa Zahlungsrückstände, Kündigungen bei Krediten oder die dauerhafte Überziehung eines bereits eingeräumten Verfügungsrahmens Ihres Kontos. Aber auch eine Vielzahl von abgeschlossenen Kreditverträgen wirkt sich negativ auf die Höhe des berechneten Wertes aus. Alter, Geschlecht und Wohnort spielen hingegen keine Rolle für die Ermittlung des Scores. 

Zahlungshistorie und Sicherheiten 

Beantragen Sie den Kredit bei Ihrer kontoführenden Bank, schaut sie sich auch Ihre Kontobewegungen der Vergangenheit an. So werden Rückschlüsse zu Ihrem Zahlungsverhalten gezogen. Eine Rolle spielt auch, wie lange Sie Ihr Konto bereits bei der Bank haben. Auch mögliche Ersparnisse und andere Vermögenswerte wie Depots, Anlagekonten oder Ansprüchen aus Versicherungsverträgen wie bei einer Lebensversicherung können bei der Kreditwürdigkeitsprüfung eine Rolle spielen. Diese können aus Sicht der Bank das Ausfallrisiko, d.h. das Risiko, dass Sie den Kredit nicht vollständig zurückzahlen, senken und werden daher bei Antragstellung von der Bank mit abgefragt.

Tipps für Verbraucher 

Wie kann ich meine Kreditwürdigkeit positiv beeinflussen?

  • Zahlen Sie Ihre Kredite stets pünktlich zurück. 
  • Überziehen Sie Ihr Konto nicht dauerhaft über den eingeräumten Verfügungsrahmen.
  • Besitzen Sie nur so viele Kreditkarten, wie Sie tatsächlich brauchen. Denn jede Kreditkarte hat einen Verfügungsrahmen, der bei der maximalen Höhe Ihres zukünftigen Kredits mitberücksichtigt werden kann. Ob Sie diesen Rahmen ausschöpfen oder nicht, muss dabei nicht zwingend eine Rolle spielen. 
  • Vermeiden Sie unnötige Kreditanfragen.

Die Entscheidung der Bank sowohl, ob sie einen Kredit vergibt, als auch zu welchen Konditionen, ist stets ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren. Jede Bank gewichtet die einzelnen Informationen unterschiedlich stark und kann zu unterschiedlichen Ergebnissen zum Beispiel beim Zinssatz kommen. Insofern kann sich ein Vergleich verschiedener Kreditangebote durchaus lohnen.

Kathleen Altmann
Kathleen AltmannPressesprecherin für Digital- und Verbraucherthemen