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Was ist Kreditwürdigkeit? So funktioniert die Prüfung für Verbraucher!

Kathleen Altmann
Kathleen Altmann
Frau prüft Zuhause ihre Kontoauszüge

Ob für den Autokauf oder die Finanzierung eines Studiums: Es gibt viele individuelle Gründe, einen Kredit aufzunehmen. Entscheiden Sie sich für ein Darlehen, ist die Kreditwürdigkeitsprüfung ein fester Bestandteil des Vergabeprozesses. Wie diese Prüfung abläuft und wie Sie Ihre Bonität gegebenenfalls verbessern können, erfahren Sie hier.

Banken haben ein grundlegendes Interesse daran, dass Kredite pünktlich und vollständig zurückgezahlt werden - nicht zuletzt, weil sie dabei mit dem Geld ihrer Einleger arbeiten. Darüber hinaus sind sie gesetzlich verpflichtet, Kredite nur dann zu vergeben, wenn der Kreditnehmer voraussichtlich in der Lage ist, die Rückzahlung innerhalb der vereinbarten Vertragslaufzeit zu leisten. Denn übersteigt eine Finanzierung die Zahlungsfähigkeit, droht im schlimmsten Fall eine Schuldenfalle.

So läuft eine Kreditwürdigkeitsprüfung ab

Die Prüfung besteht grundsätzlich aus einer persönlichen und einer wirtschaftlichen Komponente. Wichtig ist, dass Sie der Bank alle für die Prüfung erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel zur Höhe des Einkommens, Ihrer Ausgaben sowie anderen finanziellen Verpflichtungen und den wirtschaftlichen Umständen. Auf dieser Grundlage wird Ihre persönliche Zuverlässigkeit geprüft, wie beispielsweise, ob sie bislang ihren Zahlungsverpflichtungen auch nachgekommen sind. Dazu sollten Sie glaubwürdig auftreten, zuverlässig sein und Ihre Möglichkeiten realistisch einschätzen.

Für die wirtschaftliche Beurteilung sollten Sie über sichere und stabile Vermögensverhältnisse verfügen. Hierzu zieht die Bank Ihre Selbstauskunft sowie eine Haushaltsrechnung heran.

Einnahmen und Ausgaben: Das wollen Banken sehen

Als Einnahmen kommen neben Ihrem Einkommen oder der Rente auch Kindergeld, Miet- oder Unterhaltszahlungen in Betracht. Zu den Ausgaben zählen beispielsweise die Miete, Nebenkosten wie Telefon, Strom und Internet, Versicherungen, Unterhalt oder Mobilitätsausgaben wie Benzin, Steuern und Versicherungen für das Fahrzeug. Nach dem Abzug aller Ausgaben muss Ihnen immer noch ausreichend Geld zur Verfügung stehen, um Ihren Alltag bestreiten zu können.

Der Bonitäts-Score: Spiegel Ihres Zahlungsverhaltens

Eine Rolle bei der Prüfung können auch Informationen von Auskunfteien, wie beispielsweise der Schufa, spielen. Diese speichern Daten über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern. Ermittelt wird der so genannte Bonitäts-Score, also die prozentuale Wahrscheinlichkeit, ob jemand seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen wird. Hier fließen beispielsweise Informationen über Girokonten oder die Anzahl an Kreditkarten ein, die Sie besitzen.

Negativ beeinflussen den Score etwa Zahlungsrückstände, Kündigungen bei Krediten oder die dauerhafte Überziehung eines bereits eingeräumten Verfügungsrahmens Ihres Kontos. Aber auch eine Vielzahl von abgeschlossenen Kreditverträgen wirkt sich negativ auf die Höhe des berechneten Wertes aus. Alter, Geschlecht und Wohnort spielen hingegen keine Rolle für die Ermittlung des Scores.

Die Vergangenheit zählt: Sicherheiten und Zahlungsverhalten

Beantragen Sie den Kredit bei Ihrer kontoführenden Bank, schaut sie sich auch Ihre Kontobewegungen der Vergangenheit an. So werden Rückschlüsse zu Ihrem Zahlungsverhalten gezogen. Eine Rolle spielt auch, wie lange Sie Ihr Konto bereits bei der Bank haben. Auch mögliche Ersparnisse und andere Vermögenswerte wie Depots, Anlagekonten oder Ansprüchen aus Versicherungsverträgen wie bei einer Lebensversicherung können bei der Kreditwürdigkeitsprüfung eine Rolle spielen. Diese können aus Sicht der Bank das Ausfallrisiko, d.h. das Risiko, dass Sie den Kredit nicht vollständig zurückzahlen, senken und werden daher bei Antragstellung von der Bank mit abgefragt.

Kreditwürdigkeit stärken: Das können Sie tun

Wie können Sie Ihre Kreditwürdigkeit positiv beeinflussen?

  • Zahlen Sie bestehende Kredite immer pünktlich zurück.
  • Vermeiden Sie es, Ihr Konto dauerhaft über den eingeräumten Verfügungsrahmen hinaus zu überziehen.
  • Nutzen Sie nur so viele Kreditkarten, wie Sie tatsächlich benötigen. Denn jede Kreditkarte hat einen Verfügungsrahmen, der bei der maximalen Höhe Ihres zukünftigen Kredits mitberücksichtigt werden kann. Ob Sie diesen Rahmen ausschöpfen oder nicht, muss dabei nicht zwingend eine Rolle spielen.
  • Stellen Sie nur dann Kreditanfragen, wenn Sie tatsächlich eine Finanzierung benötigen. Zu viele Anfragen können sich negativ auf Ihre Bonität auswirken.

Die Entscheidung der Bank sowohl, ob sie einen Kredit vergibt, als auch zu welchen Konditionen, ist stets ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren. Jede Bank gewichtet die einzelnen Informationen unterschiedlich stark und kann zu unterschiedlichen Ergebnissen zum Beispiel beim Zinssatz kommen. Insofern kann sich ein Vergleich verschiedener Kreditangebote durchaus lohnen.

Kathleen Altmann

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Pressesprecherin

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