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Wie Rebalancing Ihre Geldanlage stabil hält

Vivien Rottka
Vivien Rottka

Viele Anlegerinnen und Anleger starten mit einer klaren Strukturierung ihres Depots – beispielsweise mit einem Mischungsverhältnis von 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen. Doch durch Kursentwicklungen kann sich dieses Verhältnis mit der Zeit verschieben. Mit anderen Worten: Ohne dass Sie selbst handeln, verändert sich ggf. das Risikoprofil Ihres Depots und Sie weichen von Ihrer ursprünglichen Aufteilung ab.

Die Lösung: Rebalancing – eine einfache Strategie, um Ihr Depot regelmäßig ins Gleichgewicht zu bringen.

Was ist Rebalancing?

Rebalancing ist die Wiederherstellung der Zielgewichtung in Ihrem Depot.

Dabei passen Sie die Aufteilung Ihres Geldes in verschiedene Anlageklassen, zum Beispiel Aktien und Anleihen, regelmäßig an, um Ihre ursprüngliche Strategie bzw. Risikogewichtung beizubehalten.

Beispiel: Ihr Depot hatte ursprünglich einen Anteil von 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen. Nach einem starken Aktienjahr liegt der tatsächliche Aktienanteil jedoch bei 70 Prozent. Jetzt verkaufen Sie einen Teil Ihrer Aktien und kaufen Anleihen nach, bis das Verhältnis 60:40 wieder erreicht ist.

Warum lohnt sich das?

Rebalancing bringt mehrere Vorteile mit sich, die besonders für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger interessant sind:

  • Risikokontrolle: Ihre Geldanlage bleibt bei der gewünschten Risikostruktur.
  • Disziplin: Sie halten an Ihrer Strategie fest, auch in turbulenten Zeiten.
  • Chancen nutzen: Sie verkaufen teure Werte (z.​ B. Aktien nach Kursanstieg) und kaufen günstige nach (z.​ B. Anleihen nach Kursrückgang). So können Sie Gewinne generieren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um den richtigen Zeitpunkt für ein Rebalancing zu bestimmen.

Beim zeitgesteuerten Ansatz prüfen Sie Ihr Depot in festen Abständen, zum Beispiel einmal im Jahr, und passen es bei Bedarf an.

Alternativ können Sie wertabhängig vorgehen. In diesem Fall reagieren Sie, wenn sich die Verteilung der Anlageklassen deutlich verändert. Etwa wenn der Aktienanteil um mehr als 10 Prozent von der Zielvorgabe abweicht. Für viele reicht jedoch ein jährlicher Check, beispielsweise zum Jahreswechsel oder vor der Steuererklärung.

Was sollten Sie dabei beachten?

Beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren fallen in der Regel Gebühren an. Daher lohnt es sich, genau zu prüfen, ob das Umschichten tatsächlich sinnvoll ist. Zusätzlich sollten Sie beachten, dass Gewinne aus dem Verkauf steuerpflichtig sind – hier greift die Abgeltungsteuer. Ein Freistellungsauftrag kann helfen, einen Teil der Erträge steuerfrei zu stellen.

Wenn Ihr Depot eher klein ist, müssen Sie nicht sofort aktiv verkaufen. Stattdessen können Sie neue Sparbeträge gezielt in die unterrepräsentierte Anlageklasse investieren. Auf diese Weise gleichen Sie das Verhältnis Schritt für Schritt wieder aus, ganz ohne zusätzliche Kosten oder steuerliche Nachteile.

Tipp: Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Bank, wenn Sie unsicher sind, welche Aufteilung zu Ihnen passt oder wie Sie Rebalancing praktisch umsetzen können.

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