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Einmalanlage oder Sparplan – Welche Strategie passt zu Ihnen?

Vivien Rottka
Vivien Rottka

Angenommen, Sie verfügen über einen größeren Betrag, den Sie anlegen wollen: Ist es sinnvoller, ihn auf einmal zu investieren oder empfiehlt es sich, regelmäßig kleinere Beträge anzulegen? Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile und hängen von Ihrer finanziellen Situation und Ihren Zielen ab. 

Besonders spannend ist der sogenannte Cost-Average-Effekt, der beim Sparen eine entscheidende Rolle spielt. Doch was steckt dahinter und warum kann eine Kombination aus Einmalanlage und Sparplan oft die beste Lösung sein?

Was ist eine Einmalanlage?

Bei einer Einmalanlage investieren Sie einen größeren Betrag auf einmal in ein Anlageprodukt, wie zum Beispiel ETFs, Aktien oder Fonds. Sie eignet sich besonders, wenn Sie über ein gewisses Startkapital verfügen.

Vorteile der Einmalanlage:

  • Direkter Vermögensaufbau: Ihr Kapital ist sofort gesamtheitlich investiert und kann vom ersten Tag an von Marktbewegungen profitieren.
  • Einfachheit: Nach einer einmaligen Entscheidung müssen keine weiteren regelmäßigen Anlagebeträge eingeplant werden. Dennoch sollte das Investment im Blick behalten und regelmäßig überprüft werden. So wird sichergestellt, dass es weiterhin den Anlagezielen entspricht und auf wirtschaftliche Entwicklungen am Markt reagiert werden kann. Diese Verantwortung kann auch an Anlage-Expertinnen und -Experten übertragen werden.

Nachteile:

  • Timing-Problem: Wenn Sie vor einem Kursrückgang investieren, kann das Verluste bringen.
  • Psychologische Hürde: Größere Summen auf einmal zu investieren, erfordert Mut – vor allem bei schwankenden Märkten.

Was ist ein Sparplan?

Mit einem Sparplan zahlen Sie regelmäßig (z.B. monatlich) feste Beträge in ein Anlageprodukt ein. Dieses Modell eignet sich für Anlegerinnen und Anleger, die schrittweise investieren möchten - sei es zum Vermögensaufbau oder für die Altersvorsorge.

Vorteile des Sparplans:

  • Flexibilität: Sparpläne können jederzeit angepasst, pausiert oder beendet werden.
  • Ideal für langfristige Ziele: Mit kleinen, regelmäßigen Beträgen bauen Sie über die Jahre ein beachtliches Vermögen auf – ohne großes Startkapital.
  • Cost-Average-Effekt: Dieser Effekt gleicht Kursschwankungen aus, hierzu gleich mehr.

Nachteil:

  • Langsamerer Start: Da Sie nur in kleinen Schritten investieren, dauert es länger, bis Ihr gesamtes Kapital am Markt arbeitet.

Der Cost-Average-Effekt: Risikoreduzierung durch regelmäßiges Investieren

Der Cost-Average-Effekt, auch Durchschnittskosteneffekt genannt, ist einer der Hauptvorteile des Sparplans. Doch was bedeutet das genau?

Ein Rechenbeispiel: Stellen Sie sich vor, Sie investieren monatlich 100 Euro in einen ETF und der Kurs schwankt: Im ersten Monat kostet ein Anteil 10 Euro, im zweiten Monat 8 Euro und im dritten Monat 12 Euro.

Erster Monat: Sie kaufen 10 Anteile (100 € / 10 €)

Zweiter Monat: Sie kaufen 12,5 Anteile (100 € / 8 €)

Dritter Monat: Sie kaufen 8,33 Anteile (100 € / 12 €)

Insgesamt haben Sie für 300 Euro Anteile gekauft, aber der durchschnittliche Kaufpreis liegt bei 9,73 Euro – nicht bei 10 Euro, wie es der anfängliche Kurs bei einer Einmalanlage gewesen wäre.

Dieser Effekt ist besonders in volatilen Märkten hilfreich, da er das Risiko mindert, zum Höchstkurs zu investieren. Zudem glätten sich die Schwankungen in Ihrem Depot und Sie profitieren von einem soliden Durchschnittskosteneffekt.

Warum nicht beides kombinieren?

Eine Kombination aus Einmalanlage und Sparplan ist für viele Anleger eine gute Anlagestrategie. Hier nutzen Sie die Vorteile beider Ansätze:

  • Direkter Einstieg mit einer Teil-Einmalanlage: Lassen Sie einen Teil Ihres Vermögens als Startkapital sofort arbeiten und profitieren Sie von potenziellen Marktgewinnen.
  • Risikostreuung durch einen befristeten Investitionsplan: Mit regelmäßigen Einzahlungen des Restkapitals gleichen Sie Marktschwankungen aus und mindern das Risiko eines schlechten Timings. Wählen Sie den Zeitraum hierbei nicht allzu lang.

Unabhängig davon, wie Sie mit einem einmaligen Anlagebetrag umgehen, kann ein Sparplan, in den Sie über Jahre hinweg regelmäßig aus Ihrem Barvermögen einzahlen, in jedem Fall eine sinnvolle Anlageform sein. Zum Beispiel im Hinblick auf Ihre Altersvorsorge. Lassen Sie sich zu Ihren individuellen Anlagemöglichkeiten von Ihrer Bank beraten, um die beste Strategie für Ihre finanziellen Ziele zu finden.

 

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