Banken und Sparkassen fordern Neustart der Altersvorsorge
Gesetzespaket bis 2026 gefordert

Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt die im Koalitionsvertrag 2025 vorgesehenen Maßnahmen zur Einführung einer Frühstartrente und zur Reform der Riester-Rente als wichtigen ersten Schritt zur Stärkung der privaten Altersvorsorge. Beide Ansätze setzen richtige Impulse. Um jedoch eine breite Wirkung zu erzielen und möglichst viele Menschen zu erreichen, bedarf es eines umfassenderen Ansatzes – insbesondere durch die ergänzende Einführung eines staatlich geförderten Altersvorsorgedepots für alle Erwerbstätigen. Die DK appelliert an die Politik, Frühstartrente, Modernisierung der Riesterrente bzw. das Altersvorsorgedepot in einem Gesetzespaket zur privaten Altersvorsorge bis 2026 umzusetzen.
„Die derzeit für die Frühstartrente geplante monatliche Einzahlung von zehn Euro wird nicht ausreichend sein, um langfristig spürbare Effekte zu erzielen“, erklärt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, dem diesjährigen Federführer der DK. Die Förderung sollte daher bereits ab dem ersten Lebensjahr einsetzen. „Ergänzend dazu braucht es die Möglichkeit freiwilliger Zusatzbeiträge durch Eltern oder Angehörige, um den Kapitalaufbau gezielt zu stärken. Eine einfache Antragstellung sowie eine flexible, privatwirtschaftlich organisierte Depotlösung sind zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung“, so Herkenhoff weiter.
Auch die geplante Reform der Riester-Rente bewertet die DK positiv. Der Verzicht auf starre Garantien und die verpflichtende Leibrente verbessert die Renditechancen deutlich. Das vorgesehene Standardprodukt sollte kapitalmarktbasiert, transparent und unkompliziert zugänglich sein. Zudem ist es aus Sicht der DK notwendig, die bislang komplexe Förderlogik grundlegend zu vereinfachen. Die Einführung eines neuen staatlichen Produkts hält die DK hingegen nicht für erforderlich.
„Langfristig braucht es jedoch mehr als Einzelmaßnahmen“, betont Herkenhoff. „Frühstartrente und Riester-Rente sollten mit einer breiteren Reform der privaten Altersvorsorge in Form der Einführung eines Altersvorsorgedepots für alle Erwerbstätigen einhergehen. Es sollte renditestarke Anlagen ohne verpflichtende Garantien ermöglichen, steuerlich gefördert werden und die Option auf freiwillige Kinderzulagen bieten.“ Die Frühstartrente könnte nahtlos in ein solches Depotmodell eingebunden und ab dem 18. Lebensjahr eigenständig weitergeführt werden.
Dieser ganzheitliche Ansatz wäre ein entscheidender Schritt hin zu mehr finanzieller Eigenverantwortung, Kapitalmarktnähe und einer Altersvorsorge, die zu den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen passt.
DK - Positionspapier: Altersvorsorge im Koalitionsvertrag 2025

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Thomas Schlüter
Bereichsleiter Kommunikation