Das eigene Taschengeld ist für Kinder der erste Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit. Ab jetzt entscheiden nicht mehr die Eltern, was gekauft wird, sondern der Nachwuchs selbst – zumindest teilweise. Das bedeutet aber auch, dass ihnen auf einmal bewusst wird, wie schnell Geld wieder weg sein kann.
Wann der richtige Zeitpunkt ist, um zum ersten Mal über Geld zu sprechen, hängt von der persönlichen Entwicklung des Kindes ab. Generell gilt aber: Sobald Kinder ein Verständnis für Zahlen entwickeln, können sie auch den Wert von Geld begreifen.
Einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld vermitteln
Wichtig ist, dass Eltern mit ihrem Kind besprechen, wofür es das Taschengeld verwenden kann und welche Ausgaben weiterhin von den Eltern getragen werden. Um Verantwortung zu lernen, sollten Kinder dann aber die Möglichkeit haben, eigene Erfahrungen zu machen. Das eigene Taschengeld ist genau dafür da. Auch wenn es Eltern manchmal schwerfällt: Das Taschengeld sollte dem Kind zur freien Verfügung stehen. Nur so lernt es selbst, dass es sich nur etwas kaufen kann, wenn noch Geld übrig ist. Der Gesetzgeber stellt dem Nachwuchs hier auch den sogenannten „Taschengeldparagrafen“ (§ 110 BGB) zur Seite. Er erlaubt es, dass Kinder ab 7 Jahren auch ohne Zustimmung der Eltern rechtswirksam Geschäfte abschließen können, solange sie dafür ihr eigenes Geld verwenden – ihr Taschengeld.
Wie viel Taschengeld ist zu viel?
Wie hoch das Taschengeld sein sollte, ist abhängig vom Alter des Kindes. Orientierungshilfen gibt es im Internet: Das Bundesfamilienministerium empfiehlt für Grundschulkinder beispielsweise 1,50 Euro bis 2 Euro pro Woche, für 12-Jährige bis zu 23,50 Euro im Monat. Es gibt aber auch andere Herangehensweisen: Beispielsweise kann sich das Taschengeld an der Klassenstufe orientieren. Das heißt, in der ersten Klasse erhält das Kind einen Euro, in der zweiten Klasse zwei Euro pro Woche usw.
Sparen lernen: Vom Sparschwein zum eigenen Konto
Taschengeld ist ja schön und gut. Aber lernt ein Kind damit auch zu sparen – oder nur, wie man Geld ausgibt? Früher war es das Sparschwein, das Haben und Nicht-Haben verständlich machen sollte. Für jüngere Kinder ist das auch heute noch der richtige Ort, um das Taschengeld zu verwahren.
Ab welchem Alter sich ein Kinderkonto anbietet, ist von Kind zu Kind verschieden. Um das Kind mit einem Konto vertraut zu machen, können Eltern das monatliche Taschengeld per Dauerauftrag überweisen. Keine Sorge, Kontoinhaber ist zwar das Kind, die Eltern bleiben aber neben dem Kind verfügungsbefugt, bis der Nachwuchs volljährig ist. Das Kind kann auch nur in dem von den Eltern mit der Bank vereinbarten Rahmen über das Kontoguthaben verfügen. Der Gewährung eines Kredits können die Eltern jedoch nicht zustimmen – dies bedarf der gerichtlichen Genehmigung.
Außerdem läuft das Konto auf Guthabenbasis – es kann nicht ins Minus abrutschen. Überweisungen oder Lastschriften werden nur dann ausgeführt, wenn das Konto ein entsprechendes Guthaben aufweist.