EU legt Market Infrastructure Package vor: Wichtiger Impuls für tiefere Kapitalmärkte
Die Europäische Kommission hat heute ihre Vorschläge zum Market Infrastructure Package (MIP) vorgelegt. Der Bankenverband bewertet das Gesetzespaket als wichtigen Impuls, um Europas Kapitalmärkte zu stärken und die Savings- and Investment Union (SIU) voranzubringen.
„Das MIP hat das Potenzial, die europäischen Kapitalmärkte grundlegend weiterzuentwickeln. Es ist der erste große Wurf in Richtung tiefere, leistungsfähige Märkte – ein Schritt, den wir seit vielen Jahren fordern“, sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes.
Die Vorschläge der Kommission schaffen aus Sicht des Bankenverbandes einen neuen Rahmen, der Handel, Abwicklung und Verwahrung in Europa modernisieren kann. Die neuen Regeln für ein einheitliches europäisches Regime für Handelsplätze nach dem Vorbild der MiFID schaffen mehr Klarheit und Vergleichbarkeit. Sie können damit eine marktgetriebene Konsolidierung erleichtern und den Weg für einen pan-europäischen Market Operator öffnen. „Hier liegt großes Potenzial, Fragmentierung abzubauen und die Kapitalmärkte zu vertiefen“, so Herkenhoff.
Zentral sei jedoch, dass das Paket nicht zu zusätzlicher Komplexität führt. „Europa ist heute schon stark reguliert. Die entscheidende Frage ist: Kommt jetzt einfach mehr Regulierung hinzu – oder nutzen wir die Chance, bestehende Regeln intelligenter, schlanker und moderner zu gestalten?“, so Herkenhoff. „Das MIP darf nicht zu höheren Kosten und neuen Bürokratieebenen führen.“ Das gelte auch für die vorgeschlagene Teil-Zentralisierung der Aufsicht bei der ESMA.
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Dr. Kerstin Altendorf
Pressesprecherin