Im Jahr 2023 wurden in Deutschland nach Angaben der Deutschen Bundesbank über 55.000 gefälschte Euro-Banknoten erkannt. Der Gesamtnennwert der Fälschungen lag bei 5,1 Millionen Euro. Am häufigsten wurden die die 20- und die 50-Euro-Note gefälscht.
Da Falschgeld nicht ersetzt wird, sollten sie bei verdächtigen Scheinen besonders vorsichtig sein. Legen Sie zunächst eine echte Banknote neben die vermeintlich falsche und vergleichen Sie.
„Fühlen, sehen, kippen“: Sicherheitsmerkmale erkennen
„Fühlen, sehen, kippen“ nennt sich die goldene Regel, mit der man einen Geldschein prüfen kann. Bei den meisten Euroscheinen fühlt sich das Banknotenpapier griffig und fest an. Auf den echten Geldscheinen sind haptische Elemente vorhanden wie zum Beispiel Schraffuren am rechten und linken Rand des Scheins. Auf den Vorderseiten können Teile des Druckbildes als Relief ertastet werden.
Die Europa-Serie ist mit einer Lackierung versehen, die die Scheine nicht nur haltbar macht, sondern auch Sicherheitsmerkmale, wie die Smaragdzahl enthält. Kippt man die Euro-Note, verändert die Smaragdzahl auf der Vorderseite ihre Farbe - je nach Blickwinkel von smaragdgrün nach tiefblau.
Es gibt optisch gut erkennbare Merkmale auf den echten Geldscheinen, wie ein Sichtfenster ab 20 Euro, welches in das Hologramm eingearbeitet ist, die Farben, den Sicherheitsstreifen oder auch das Portrait-Wasserzeichen. Sowohl Sicherheitsstreifen als auch Wasserzeichen sind schwer zu fälschen. Zudem ist die Farbgebung auf den Euro-Scheinen sehr differenziert. Kommt Ihnen die Farbe zu kräftig, bleich oder schwammig vor, könnte es sich um Falschgeld handeln. Fälscher konzentrieren sich meistens auf ein oder wenige Sicherheitsmerkmale, sodass bei der Prüfung immer mehrere Merkmale einbezogen werden sollten.
Geldprüfstift prüft Sicherheitsmerkmale
Ein Geldprüfstift ist in chemischer und elektronischer Form erhältlich. Mit diesem Stift können die Magnetismus- und UV-Merkmale eines Geldscheins überprüft werden. Mit dem chemischen Stift kann eine helle Stelle des Geldscheins markiert und nach kurzer Zeit die Verfärbung untersucht werden. Ist die Verfärbung ein heller, gelblicher Ton, weist dies auf einen echten Geldschein hin. Verfärbt sich die Stelle dunkel, liegt Falschgeld vor. Der elektronische Geldprüfstift prüft entlang der Seriennummer automatisch die fluoreszierende Farbe im Geldschein. Ist die Echtheit bestätigt, gibt der Stift ein akustisches Signal ab.
Falschgeld mit UV-Licht erkennen
Die Überprüfung von Geldscheinen anhand von UV-Licht kann aber auch mit einem Geldscheinprüfer durchgeführt werden. Geldscheinprüfer, auch „Safescan“ genannt, machen die UV-Elemente bei der händischen Falschgelderkennung sichtbar oder überprüfen den Geldschein vollautomatisch. Die UV-Elemente in Euro-Banknoten sind fluoreszierende eingestreute Fasern, welche dreifarbig in rot, grün und blau leuchten. Bei der Europa-Serie leuchten auf der Vorderseite die Sterne der Europaflagge, sowie auf der Rückseite die Seriennummer und der Glanzstreifen. Auch das Hauptmotiv der Banknoten, sowie ein Teil der großen Sterne leuchten grün.
Gefälschte Euro-Münzen
Um eine falsche Münze zu identifizieren, braucht es kein Expertenwissen. Wie auch bei Geldscheinen macht der erste Eindruck viel aus. Dies beginnt bei der Oberfläche. Während echte Euro-Münzen scharfe Konturen und ausgeprägte Details besitzen, haben Fälschungen oft eher weiche Übergänge und narbige oder fleckige Flächen. Auch die Ränder sind bei den Originalen sauber ausgeprägt mit unterschiedlichen Riffelungen. Bei gefälschten Münzen sind sie oft unsauber und schwammig.
Zudem sollten Sie auf die Farbe achten. Falschmünzen werden oft nach kurzer Zeit fleckig oder die Beschichtung blättert ab. Sollten Sie einen Magneten haben, können Sie auch damit prüfen, ob die Münzen echt sind. Der Mittelteil der 1- und 2-Euro-Münzen ist nämlich magnetisch, während der Rand und die echten 10-, 20- und 50-Cent-Münzen es nicht sind. Echte 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wiederum sind stark magnetisch.
Bei Verdacht, die Polizei informieren
Bei Verdacht auf Falschgeld sollten Sie in jedem Fall zur Polizei gehen. Falsche oder verdächtige Münzen geben Sie bei der Bundesbank ab. Auch wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Münze oder der Schein falsch sind, sollten Sie handeln. Denn wer Falschgeld weitergibt, macht sich strafbar.
Einen Überblick über alle Sicherheitsmerkmale finden Sie bei der Europäischen Zentralbank. Zudem bietet die Deutsche Bundesbank kostenlose Online-Schulungen an, um Falschgeld zu erkennen. Unter diesem Link sind alle notwendigen Infos abrufbar.